„Kompetenzen“

„Kompetenzen“

3 wichtige Kompetenzen – die dir niemand beigebracht hat!

3 wichtige Kompetenzen – die dir niemand beigebracht hat!

Stell dir für eine Sekunde vor, ich wäre dein Vater. Ich weiß, das kann sehr unangenehmen sein, aber schieb dein Ego beiseite und bleib dran – bis wir fertig sind und nenn mich einfach „Papa“. Stellen wir uns jetzt vor, ich sitze in meinem Bademantel auf der Terrasse und wir führen eines dieser vertraulichen Gespräche, die wir uns alle am liebsten mit unseren Vätern vorstellen. Wir schlürfen Whisky, rauchen Zigarren (besonders wenn du meine Tochter bist), lauschen dem Knistern auf dem Grill, beobachten die Sterne und den Mond wie er langsam über den Horizont wandert. Vielleicht lachen wir über Mutti, den wir gerade gesehen haben, oder schwelgen in Erinnerungen an die gute alte Zeit, als du mit vier Jahren in die Toilette gefallen bist.

Und in diesem fotogenen Moment auf der Terrasse tun wir so, als ob ich plötzlich von den Göttern (also von drei Whisky) inspiriert werde, um dir etwas von dieser väterlichen Weisheit zu vermitteln, die dein ganzes zukünftiges Leben verbessern soll. Tun wir so, als ob ich mich dir zuwende, meinem lieben Sohn/meiner lieben Tochter/meiner Person mit zweideutigem Geschlecht, die ich nicht ganz verstehe, aber trotzdem liebe und bedingungslos akzeptiere, und mit dir in all meiner väterlichen Weisheit die drei wichtigsten Fähigkeiten fürs Leben teile, die dir noch nie jemand gesagt hat. Ob du sie hören willst, ist mir scheiß egal, ich bin dein Vater und du musst mir zuhören! Also, hier die 3 wichtigsten Kompetenzen – die dir niemand beigebracht hat:

Was dir der Artikel bringt!

• Wenn du den Artikel liest, wirst du endlich verstehen, dass die Welt sich nicht nur um dich dreht – du bist nicht der Mittelpunkt der Welt, auch wenn dein Ego dir das gerne einredet.
• Du wirst deine festen Überzeugungen auf die Probe zu stellen, weil das Festhalten an veralteten Glaubenssätzen dich nur in einer langweiligen Schleife von Misserfolgen festhält.
• Wie du im Chaos der Ungewissheit aktiv bleibst, statt in deiner sicheren Komfortzone zu verkümmern – denn nur durch die Akzeptanz des Unbekannten findest du echte Veränderungen.

 01 Höre auf, Dinge persönlich zu nehmen!

Ein unglücklicher Nebeneffekt unseres Bewusstseins ist, dass alles, was wir in unserem Leben erleben, uns irgendwie betrifft. Du warst heute von den Verkehrsteilnehmern auf dem Weg zur Arbeit angepisst, weil sie dich geärgert haben. Die Nachrichten, die du gestern Abend gesehen hast, gingen dir auf den Sack, weil sie dir immer die gleiche Scheiße erzählen. Deine bessere Leistung auf der Arbeit hat dir in diesem Jahr mehr Geld eingebracht, weil du so toll bist. Dies hat zur Folge, dass wir von Natur aus dazu neigen, anzunehmen, dass sich bei praktisch allem, was uns passiert, tatsächlich alles um uns dreht. Aber hier ist eine Eilmeldung: Nur weil du etwas erlebst, nur weil etwas bei dir ein bestimmtes Gefühl auslöst, nur weil dir etwas am Herzen liegt, heißt das nicht, dass sich die ganze Welt um dich dreht.

Das ist schwer zu akzeptieren, nicht nur, weil wir so sehr in unsere Gedanken vertieft sind, sondern weil es sich für kurze Zeit gut anfühlt, alles auf uns selbst zu beziehen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man denkt, dass einem alles Gute im Leben passiert, weil man ein guter, wunderbarer Mensch ist. Aber der Preis dafür, dass man diese guten Erfahrungen mit sich selbst macht, ist, dass man auch die schlechten Erfahrungen mit sich selbst machen muss – man muss alle schlechten Dinge in seinem Leben so interpretieren, dass sie auch mit sich selbst zusammenhängen. Und als Folge davon begibst du dich auf eine Achterbahnfahrt deines Selbstwertgefühls, auf der deine Emotionen auf und ab fahren und schwindelerregende Höhen und Tiefen erlebt, begleitet vom ganzen Schwachsinns, der gerade passiert.

Wenn es dir gut geht, bist du ein Geschenk Gottes an die Erde und verdienst Anerkennung und Beifall auf Schritt und Tritt. Wenn es dir aber schlecht geht, bist du das selbstgerechte Opfer, dem Unrecht widerfahren ist und das Besseres verdient. Was konstant bleibt, ist dieses Gefühl, etwas zu verdienen. Und es ist dieses ständige Gefühl, etwas zu verdienen, das dich in einen emotionalen Vampir verwandelt, ein asoziales schwarzes Loch, das nur die Energie und Liebe der Menschen um dich herum verbraucht, ohne jemals etwas dafür zu geben. OK, das war vielleicht ein bisschen dramatisch. Aber du verstehst, was ich damit meine. Wenn Leute dich kritisieren oder ablehnen, hat das wahrscheinlich viel mehr mit ihnen selbst zu tun – mit ihren Werten, ihren Prioritäten, ihrer Lebenssituation – als mit dir.

Ich muss es dir leider sagen, aber andere Leute denken einfach nicht so viel über dich nach (schließlich sind sie zu sehr damit beschäftigt, zu glauben, dass sich alles um sie selbst dreht). Wenn etwas, das du tust, scheitert, bedeutet das nicht, dass du als Mensch versagt hast. Es bedeutet einfach, dass du jemand bist, der manchmal Fehler macht. Wenn dir etwas Schlimmes passiert und du dich sehr verletzt fühlst, ist es wichtig, daran zu denken, dass solche schweren Zeiten allen Menschen irgendwann begegnen. Der Schmerz und die Herausforderungen sind also keine Strafe oder etwas, das du speziell verdient hast. Vielmehr sind sie allgemeine Erfahrungen, die alle Menschen im Laufe ihres Lebens machen. Das hilft, den Schmerz in einen größeren Kontext zu setzen und zu verstehen, dass du nicht allein mit deinen Problemen bist.

• Auch wenn du denkst, der Verkehr und schlechte Nachrichten haben es nur auf dich abgesehen, schert sich die Welt einen Dreck um dich.
• Wenn du dein Glück an Lob und Kritik festmachst, wirst du ständig durch die emotionalen Achterbahnen fahren – oben, unten, und immer wieder in die Scheiße.
• Die meisten Menschen sind so beschäftigt, im eigenen Leben klarzukommen, dass sie kaum merken, ob du gerade deine nächste Aktion verkackst oder nicht.

 02 Lass dich ab und zu auch mal überzeugen!

Wenn deine Überzeugungen in Frage gestellt werden, klammerst du dich an sie fest, als wären sie eine Rettungsweste auf einem sinkenden Schiff. Das Problem ist, dass deine Überzeugungen oft das sinkende Schiff sind. Für die meisten von uns sind unsere Überzeugungen nicht einfach Ideen, die wir für wahr halten, sondern sie bilden Schlüsselkomponenten unserer Identität. Und diese Überzeugungen in Frage zu stellen bedeutet, grundsätzlich in Frage zu stellen, wer wir als Person sind … was, falls du es nicht wusstest, verdammt schmerzhaft ist. Also steckst du dir lieber die Finger in die Ohren, schreist immer und immer wieder „La la la la la la“ und hoffst, dass dieser unglückliche Beweis, dass du falsch liegst, wie von Zauberhand verschwindet.

Nehmen wir das Dating. Ich habe Leute gesehen, die immer noch an den Überzeugungen über sich selbst festhalten, die sie in der Schule entwickelt hatten – dass Frauen nicht an Strebern interessiert sind, dass sie viel Geld oder ein tolles Auto haben müssen, um geliebt zu werden. Vielleicht waren diese Überzeugungen für sie hilfreich und erklärten ihr Leben, als sie 16 waren. Aber mit über 30 ruinierten diese gleichen Überzeugungen und Annahmen ihr Dating-Leben. Du wirst im Leben oft falsch liegen. Eigentlich wirst du fast immer falsch liegen. Und in vielerlei Hinsicht ist deine Fähigkeit, langfristig erfolgreich zu sein und zu lernen, proportional zu deiner Fähigkeit, deine Überzeugungen als Reaktion auf deine Unwissenheit und Fehler zu ändern.

Du fragst dich vielleicht: „Wie mache ich das?“ Es gibt kein „Wie“. Es passiert alles in deinem Kopf. Du kannst hier buchstäblich nichts anderes tun, als gedanklich neue Perspektiven auszuprobieren und dich selbst zu fragen: „Was wäre, wenn [etwas, das meiner Annahme widerspricht] auf mich zuträfe? Was würde das bedeuten?“ Und dann die Antwort mental durchgehen. Das wird zunächst beängstigend sein. Dein Gehirn wird sich dagegen wehren. Aber hier kommt es natürlich auf die Übung an. Versuche Folgendes: Schreibe heute 10 Dinge in deinem Leben auf, bei denen du möglicherweise falsch liegst. Ich meine nicht nur materielle Dinge. Ich bin sicher, dass mein Verständnis von Physik in vielerlei Hinsicht schmerzlich mangelhaft ist. Aber das ist nicht das Wichtigste, worüber ich meine Meinung ändern muss.

Wir möchten hier einige der tief verwurzelten Annahmen über deine Identität in Frage stellen – ich bin kein attraktiver Mensch, ich bin faul, ich weiß nicht, wie ich mit Menschen reden soll, ich werde nie glücklich sein, weil ich das Gefühl habe, in meinem Leben festzustecken, ich glaube, nächsten Dienstag geht die Welt unter. Je emotionaler die Annahme ist, desto wichtiger ist es, sie aufzuschreiben und zu hinterfragen. Wenn du 10 Antworten hast, gehe sie alle durch und schreibe auf, was es für dein Leben bedeuten würde, wenn jede davon falsch wäre. Das wird dir zunächst Angst machen. Du wirst viele deiner Annahmen nicht in Frage stellen wollen. Aber sieh es einmal so: Wie sicher kannst du deinen eigenen Überzeugungen sein, wenn du sie nie in Frage gestellt hast, wenn du nie die andere Seite gesehen hast? Wir brauchen neue Blickwinkel.

• Wenn du an deinen Überzeugungen festhältst wie ein Ertrinkender an einem Schiff, dann bist du meist nicht der Kapitän, sondern das verdammte sinkende Wrack.
• Im Alter dieselben Glaubenssätze wie mit 16 zu haben, ist wie in der Scheiße stecken zu bleiben und sich zu wundern, warum man nicht aus dem Scheißhaus herauskommt.
• Das Hinterfragen deiner tiefsten Überzeugungen wird zuerst ein verdammtes Abenteuer in Angst und Schrecken sein, aber es ist der einzige Weg, aus dem geistigen Gefängnis herauszukommen und neue Perspektiven zu finden.

 03 Sei aktiv, ohne das Ergebnis zu kennen!

Im Alltag weißt du immer genau, was passieren wird. In der Schule schreibst du deine Hausarbeit, weil dir der Lehrer gesagt hat, dass du das tun musst. Zuhause räumst du dein Zimmer auf, weil deine Eltern dir dafür eine Belohnung geben. Bei der Arbeit machst du, was dein Chef sagt, weil du dafür Geld bekommst. Es gibt keine Unsicherheit. Du machst einfach, was erwartet wird. Lehrer will eine Arbeit? Also schreibst du sie. Mama will ein sauberes Zimmer? Also räumst du auf. Aber das echte Leben läuft nicht so. Wenn du den Beruf wechseln willst, gibt es niemanden, der dir sagt, welcher Beruf zu dir passt. Wenn du dich entscheidest, jemanden zu heiraten, gibt es niemanden, der dir garantiert, dass du glücklich wirst.

Wenn du ein Unternehmen gründen willst, in ein neues Land ziehen möchtest oder einfach Boxen statt Thaiboxen machen willst, weißt du nicht mit Sicherheit, ob das „richtig“ ist. Deshalb vermeiden wir oft solche Entscheidungen. Wir bleiben lieber in unserer sicheren, langweiligen Komfortzone und machen nichts, weil wir nicht wissen, was passiert. Das Ergebnis? Ein Leben voller Wiederholungen und Sicherheit. Viele Leute fragen mich, wie sie ihren Lebenszweck finden können. Oder ob sie in der richtigen Beziehung sind. Oder ob sie die richtige Entscheidung treffen. Und weißt du was? Ich habe keinen verdammten Plan. Erstens, niemand kann dir sagen, was für dein Leben richtig ist – das musst du selbst herausfinden.

Zweitens, wenn du versuchst, die Antwort von irgendwem im Internet oder aus einem Buch zu bekommen, dann bist du schon auf dem Holzweg – du versuchst, das Ergebnis zu kennen, bevor du überhaupt anfängst. Manchmal musst du einfach Dinge tun, nur weil du es kannst. Mach es einfach, weil es da ist. Wie George Mallory, als man ihn fragte, warum er den Mount Everest besteigen wollte: „Weil er da ist.“ Bring ein bisschen Chaos in dein Leben. Ein wenig Chaos ist gesund. Es sorgt für Wachstum, Veränderung und jede Menge Aufregung. Wenn du lernst, Dinge nur aus Neugier, Interesse oder sogar Langeweile zu tun – ohne auf das Ergebnis oder auf Lob zu warten – wirst du besser darin, große, unklare Entscheidungen zu treffen. Es wird dich trainieren, einfach anzufangen, ohne zu wissen, wohin es führt. Ja, du wirst tausend Misserfolge erleben. Aber diese Misserfolge führen oft zu den größten Erfolgen deines Lebens.

• Meistens weißt du immer genau, was abgeht – Lehrer gibt Aufgaben, Mama fordert Sauberkeit, Chef zahlt für Gehorsam. Doch das echte Leben? Da gibt's keinen Fahrplan, nur ein wackeliger Kurs durch den Sturm.
• Entscheidungen wie Jobwechsel oder Heiratsanträge sind wie ins Dunkle tappen – du weißt nicht, ob du den richtigen Schritt machst, und das bedeutet Ungewissheit, das was du so gerne vermeiden willst.
• Manchmal musst du einfach handeln, weil du es kannst, nicht weil du die verdammte Antwort schon hast – ein bisschen Chaos in deinem Leben sorgt dafür, dass du irgendwann nicht nur auf der Stelle trittst, sondern vielleicht sogar fortschritte machst.

Fang einfach klein an! Geh raus und besuche etwas, nur weil es interessant aussieht. Geh zu Udemy und melde dich für einen Kurs an, nur weil er cool aussieht. Ruf jemanden an und sag: „Zeig mir den neusten Scheiß, den du toll findest“, und leg los. Aber pass auf, es gibt hier eine subtile Falle: „Okay, Papa [das bin ich, erinnere dich?] hat gesagt, ich soll spontan Dinge tun, um besser mit Unsicherheit umzugehen. Also plane ich etwas Spontanes.“ Du wirst scheitern! Schon bevor du angefangen hast, hast du versagt. Es wird dir nichts bringen, keinen Fortschritt. Hör auf, alles nur zu tun, um ein verdammtes Ziel zu erreichen. Oder anders gesagt: Werde gut darin, deine Zeit auf überraschende Weise zu verschwenden. Jetzt entschuldige mich bitte, ich muss wie anfangs besprochen meine Flasche Whisky und meine Zigarre fertig genießen.