„Stoizismus“
„Stoizismus“
Was ist Stoizismus? Alles was du wissen musst!
Was ist Stoizismus? Alles was du wissen musst!
Stoizismus, ist dir bestimmt schon mal beim Endlos-Scrollen in YouTube unter die Linse gekommen. Anfangs ging es mir heftig auf den Sack, bis ich dann festgestellt habe, dass eine gewaltige Portion Stoiker in mir steckt. Also, ist es an der Zeit einen netten Beitrag zu basteln, was der Zirkus soll und wie er dir in deinem Leben weiterhelfen kann. Schon als jugendlicher habe ich Marcus Aurelius gelesen, der Begriff Stoizismus? Der ist komplett an mir vorbeigegangen. Für diejenigen von uns, die in der echten Welt leben und nicht in einem Wolkenkuckucksheim, gibt’s einen Zweig der Philosophie, der speziell für dich gemacht wurde: diese Philosophie soll dich widerstandsfähiger, glücklicher, tugendhafter und weiser machen!
Außerdem zum besseren Elternteil, besseren Berufstätigen, also zu Deutsch, zu einem weniger großen Arschloch aufmotzen. Der Stoizismus zieht sich wie ein roter Faden durch die großen Führer der Geschichte. Er wurde von Königen, Präsidenten, Künstlern, Schriftstellern und Unternehmern praktiziert. Marcus Aurelius, Friedrich der Große, George Washington, Thomas Jefferson, Batman und Spock aus Star Trek – um nur einige Namen zu droppen – waren alle im stoischen Boot. Also, was zum Teufel ist Stoizismus? Wer waren die Stoiker? Wie wirst du zum Stoiker? Im Folgenden beantworte ich all deine brennenden Fragen und vielleicht noch mehr.
Inhaltsverzeichnis
Was dir der Artikel bringt!
- Praktische Lebensweisheiten: Du erhältst umsetzbare Erkenntnisse, die dir helfen, mit den Herausforderungen des Alltags besser umzugehen.
- Innere Stärke entwickeln: Der Artikel zeigt dir, wie du deine Reaktionen auf Stress und Schwierigkeiten verändern kannst, um innerlich stärker zu werden.
- Inspirierende Beispiele: Du erfährst von bedeutenden Persönlichkeiten und ihren Erfolgen, die dir als Motivation dienen können, deinen eigenen Weg zu gehen.
- Langfristige Perspektive: Die Philosophie des Stoizismus lehrt dich, den Blick auf das Wesentliche zu richten und das Leben gelassener zu meistern, ohne dich von äußeren Umständen aus der Ruhe bringen zu lassen.
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01 Was ist Stoizismus?
Gut das du gefragt hast. Es geht um private Tagebücher eines der größten Kaiser Roms, die persönlichen Briefe eines genialen Dramatikers und weisen Machthabers, die Vorlesungen eines ehemaligen Sklaven, der zum einflussreichsten Lehrer aufstieg. Und ja, trotz aller Widrigkeiten sind diese unglaublichen Dokumente auch nach zwei Jahrtausenden noch da. Sie stecken voller genialer Weisheiten und bilden das Fundament des Stoizismus – einer antiken Philosophie, die einst die beliebteste bürgerliche Disziplin im Westen war. Reiche und Arme, Mächtige und Verzweifelte haben sich auf die Suche nach dem guten Leben begeben und sind auf diesen Schatz gestoßen. Aber für die meisten ist der Stoizismus entweder ein großes Geheimnis oder ein kläglicher Witz. Wenn du das Wort „Stoiker“ sagst, rollen die meisten mit den Augen.
Diese lebendige, handlungsorientierte Lebensweise ist für viele mittlerweile gleichbedeutend mit „Emotionslosigkeit“. Wenn du schon bei „Philosophie“ eine Gänsehaut bekommst, dann wirst du bei „stoische Philosophie“ wahrscheinlich umkippen. Wer braucht schon diesen ganzen Kram im Alltag? Kaum ein Wort macht der deutschen Sprache so viel Unrecht wie „stoisch“. Eigentlich sollte der Stoizismus ein Werkzeug für Selbstbeherrschung, Ausdauer und Weisheit sein – etwas, das dir hilft, ein richtig geiles Leben zu führen, und kein nerdiges Geplänkel aus der akademischen Ecke. Viele der großen Denker haben den Stoizismus nicht nur verstanden, sondern ihn auch gelebt: Viktor Frankl, Nelson Mandela, Friedrich der Große, Immanuel Kant, Ralph Waldo Emerson, George Orwell, J.K. Rowling, nicht zu vergessen – Batman und Spock.
All diese Leute haben die Stoiker gelesen, studiert, zitiert oder sie bewundert. Und die alten Stoiker selbst waren alles andere als weichgespült. Einige Namen, die dir sofort in den Sinn kommen, wie Marcus Aurelius, Epiktet, Seneca – waren ein römischer Kaiser, ein ehemaliger Sklave, der zum einflussreichsten Lehrer wurde, und ein berühmter Dramatiker und politischer Berater. Also, was haben all diese großartigen Typen im Stoizismus entdeckt, was andere übersehen haben? Eine ganze Menge. Vor allem, dass der Stoizismus dir die nötige Kraft, Weisheit und Ausdauer gibt, um mit den Herausforderungen des Lebens klarzukommen.
Lass alles, was war, und alles, was kommt, dahingestellt. Nur die Gegenwart steht zur Verfügung!
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02 Wie begann der Stoizismus?
Also, um 304 v. Chr. machte ein Typ namens Zeno das, was wir alle fürchten: er erlebte den ultimativen Schiffbruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Er verlor fast alles auf seiner Handelsreise. Auf dem Weg nach Athen stieß er auf den zynischen Philosophen Krates und den megastolzen Stilpo, die ihn mit der Philosophie vertraut machten. Und siehe da, sein Leben nahm eine Wendung, die sogar Hollywood neidisch machen würde. Zeno meinte später: „Ich machte eine erfolgreiche Reise, als ich Schiffbruch erlitt.“ Classic Zeno, oder? Dann ließ er sich in die Stoa Poikile nieder – das ist ein fancy Wort für „bemalte Vorhalle“. Der Begriff „Stoizismus“ stammt also von der „Stoa Poikile“, einer Säulenhalle in Athen, wo die frühen Philosophen ihre tollen Lehren verbreiteten. Das Wort „Stoa“ bedeutet „Säule“ oder „Säulenhalle“ auf Griechisch.
Diese Ruinen, die seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. da sind, sind wie das verdammte Urlaubsfoto, das man nicht löschen kann – immer noch sichtbar, 2.500 Jahre später. Dort versammelten sich Zeno und seine Schüler für ein gutes Stück Philosophie-Drama. Und jetzt kommt der wahre Knaller: Obwohl seine Anhänger ursprünglich Zenonier genannt wurden, entschied Zeno, dass sein Name nicht auf dem Türschild stehen sollte. Respekt! Im Gegensatz zu den meisten anderen Schulen und Religionen, die sich selbst mit Namen wie „Schule des großen Gurus“ schmücken, gab’s bei ihm keine Eitelkeit. Das ist Stoizismus in seiner reinsten Form – keine Zeit für Ego-Tripps, sondern echtes Denken, echte Fragen, echtes Leben. In einer Welt voller Bullshit war Zeno der, der sagte: „Hey, Leute, konzentriert euch auf die Sache und nicht auf die Show!“
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03 Wer waren die stoischen Philosophen?
Agasicles, König der Spartaner, hatte einen verdammten Sinn für Humor, als er behauptete, er wolle „der Schüler von Männern sein, deren Sohn ich auch sein möchte“. Das ist eine gnadenlose Überlegung, die du dir stellen solltest, wenn du nach Vorbildern suchst. Der Stoizismus macht da keine Ausnahme. Bevor du in die Philosophie eintauchst, frag dich ernsthaft: Wer sind die Leute, die diese Prinzipien leben? Wen kannst du als Beispiel heranziehen? Bist du stolz darauf, zu diesen Leuten aufzuschauen? Willst du wirklich so sein wie sie? Und hier kommen sie, die drei Stoiker, die du kennenlernen solltest: der römische Kaiser Marcus Aurelius, der Dramatiker und politische Berater Seneca und der Sklave, der zum legendären Lehrer Epiktet aufstieg.
Diese Typen sind nicht nur Philosophen deren Gesichter auftauchen, wenn du im Lexikon suchst; sie waren echte Menschen mit echten Kämpfen und einem verdammten Talent dafür, das Leben mit all seinen Schwierigkeiten zu meistern. Sobald du einen Blick in ihre Welt wirfst, wirst du nicht anders können, als in ihre Fußstapfen treten zu wollen. Denn diese Männer haben nicht nur über Stoizismus geredet – sie haben ihn gelebt und dabei die Regeln des Spiels auf ihre eigene Weise gebrochen. Und das ist Stoizismus in seiner besten Form: kein Platz für halbherzige Versuche, sondern eine Einladung, das Leben mit beiden Händen zu packen und es zu deinem ganz persönlichen Abenteuer zu machen.
Nicht die Dinge, sondern die Auffassung von ihnen bestimmen dein Leben. Meinungen sind machbar. Bilde dir deine eigene Meinung!
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04 Lerne Marcus Aurelius kennen
„Als einziger Kaiser“, schrieb der Historiker Herodian über Marcus Aurelius, „bewies er seine Gelehrsamkeit nicht durch leere Worte oder seinen Fundus an Weisheit, sondern durch seinen tadellosen Charakter und seinen gemäßigten Lebenswandel.“ Cassius Dio legte noch eine Schippe drauf: „Er hatte nicht nur alle anderen Tugenden, sondern regierte besser als alle, die jemals eine Machtposition innehatten.“ Starkes Zeug. Wenn Marcus Catilius Severus Annius Verus am 26. April 121 das Licht der Welt erblickte, hätte niemand geahnt, dass er eines Tages das Zepter des Römischen Reiches schwingen würde. Aber Kaiser Hadrian, der den Burschen durch seine frühzeitigen akademischen Leistungen im Auge hatte, sah etwas in ihm. Sein Spitzname für Marcus, den er gerne zur Jagd mitnahm, war Verissimus – ein cleverer Schachzug, um zu zeigen, dass dieser Typ der Wahrste war. Was genau Hadrian in Marcus sah?
Das bleibt ein Rätsel. Aber an Marcus‘ 17. Geburtstag hatte Hadrian bereits große Pläne geschmiedet. Er wollte Marcus Aurelius zum Kaiser von Rom machen. Am 25. Februar 138 adoptierte Hadrian den 51-jährigen Antoninus Pius mit einer Bedingung: Er sollte Marcus adoptieren. Hadrian dachte, dass Antoninus in fünf Jahren das Steuer übernehmen könnte – alles schön und gut, bis Antoninus noch satte 23 Jahre lebte und regierte. Talk about a plot twist! Im Jahr 161, nach dem Tod von Antoninus, wurde Marcus endlich Kaiser und führte das Reich fast zwei Jahrzehnte lang bis zu seinem Tod im Jahr 180. Aber es war kein Zuckerschlecken: Kriege mit dem Partherreich, die Barbaren, die an der Nordgrenze lauerten, der Aufstieg des Christentums und die Pest, die Millionen von Seelen das Leben kostete.
Der Historiker Edward Gibbon meinte, unter Marcus, dem letzten der „Fünf guten Kaiser“, „wurde das Römische Reich von absoluter Macht regiert, unter der Führung von Weisheit und Tugend.“ Das ist der große Unterschied zwischen Marcus und den meisten anderen Herrschern, die wir kennen. Schau dir nur sein Werk „Selbstbetrachtungen“ an – die privaten Gedanken des mächtigsten Mannes der Welt, der sich selbst anstiftete, tugendhaft, gerecht, widerstandsfähig gegen Versuchungen und weise zu sein. Für Marcus war der Stoizismus sein Geheimrezept, um mit dem täglichen Stress als Herrscher eines der mächtigsten Reiche der Geschichte umzugehen. Und hier das Geheimnis: warum er manchmal Mark Aurel oder Marcus Aurelius genannt wird. Ist eine deutsche Erfindung, sprich, nur wir haben ihm eine Abkürzung verpasst.
/// Die Selbstbetrachtungen des legendären Marcus Aurelius
Marc Aurels Tagebuchaufzeichnungen sind wie ein geistiges Buffet für alle, die im Chaos des Lebens überleben wollen. Der letzte römische Kaiser des Goldenen Zeitalters bringt in seinen Gedanken eine explosive Mischung aus Lebenserfahrung und philosophischer Weitsicht zusammen. Diese Aphorismen? Die gehören zu den besten Texten der Weltliteratur – und das ist nicht übertrieben. In seinen Feldlagern hat Aurelius alles aufgeschrieben, was ihm das Leben und seine stoischen Vorbilder über die Kunst der Klugheit beigebracht haben. Was hat er dabei gelernt? Menschlichkeit und Toleranz, Bescheidenheit...
05 Lerne Seneca kennen
Geboren wurde Seneca der Jüngere um 4 v. Chr. in Córdoba, Spanien – als Sohn eines reichen und gelehrten Schriftstellers, der als Seneca der Ältere in die Geschichtsbücher einging. Von Anfang an war klar, dass ihm Großes bevorstand. Sein Vater suchte sich Attalus den Stoiker als Lehrer aus, weil er einen Ruf hatte wie ein Rockstar – Beredsamkeit ohne Ende. Seneca war heiß drauf zu lernen. Er war der Erste im Klassenzimmer und der Letzte, der es verließ. Das Wichtigste, was er von Attalus mit auf den Weg bekam? Bildung sollte kein verstaubtes Gedöns sein. Es ging darum, sich in der echten Welt zu verbessern. „Jeden Tag etwas Gutes mitnehmen“, so die Lektion. Wer würde da nicht zustimmen? Seine Lehrer waren von Senecas Engagement beeindruckt, aber sie wussten auch, dass sein Vater nicht gerade ein Fan von Philosophie war. Stattdessen wollte er, dass Seneca eine große Karriere in der Politik hinlegt.
In Rom durfte ein vielversprechender junger Anwalt bereits mit 17 vor Gericht auftreten, und Seneca war definitiv einer. Aber dann kam der Gesundheitssturz. Eine Lungenerkrankung schickte ihn auf eine lange Reise nach Ägypten, wo er fast ein Jahrzehnt mit Schreiben und Lesen verbrachte – ganz nach dem Motto: „Ich stärke meine Kräfte und genieße die Sonne.“ Im Jahr 31 n. Chr. kam er zurück nach Rom – und was für eine Zeit das war: Paranoia, Gewalt, Korruption, politische Unruhen – ein echtes Chaos. Während der gruseligen Herrschaft von Tiberius und Caligula hielt sich Seneca ziemlich bedeckt. Doch 41 n. Chr. wurde es spannend: Claudius wurde Kaiser und schickte Seneca auf die Insel Korsika ins Exil. Acht Jahre dort ohne Rom – und obwohl er anfing, produktiv zu schreiben (inklusive „Trost für Polybios“ und „Über den Zorn“), war er bald selbst auf der Suche nach Trost.
Der Typ begann mit dem Briefeschreiben, und das sollte er sein ganzes Leben lang tun. Acht Jahre später kam der nächste Twist: Agrippina, die Mutter des zukünftigen Kaisers Nero, holte Seneca zurück, um Lehrer und Berater ihres Sohnes zu werden. Mit 53 Jahren war Seneca plötzlich im Mittelpunkt des römischen Kaiserhofs – ein Wirbelsturm, der die Geschichte bis heute verblüfft. Am Ende hatte er nicht viel Einfluss auf Nero, der sich als wahnsinnig herausstellte. War es eine hoffnungslose Mission? Vielleicht. Aber das ist der Stoiker in Seneca: Er hat geglaubt, er hätte eine Verpflichtung. Wie er später schrieb, sahen die Stoiker Politik als Pflicht, während die Epikureer einfach nur entspannen wollten.
/// Senecas Hauptwerk – Briefe an Lucilius
Vergiss die ganzen modernen Glücksratgeber und schnapp dir stattdessen Senecas Briefe an Lucilius. Da findest du die echten Antworten, und das in einer Klarheit, die du woanders nicht bekommst. Wie gehst du mit Feinden um? Wie machst du das mit dem Reisen richtig? Und wie tröstest du dich und andere? Besser wird's nicht. Wenn du der Natur folgst, brauchst du weniger Kram und lebst zufriedener und gesünder – genau das vermittelt Seneca in seinen fast 2000 Jahre alten Briefen, in denen er seinem Kumpel Lucilius die Regeln für ein gutes Leben nach der Stoa mit auf den Weg gibt. Und wenn du ein bisschen...
06 Lerne Epiktet kennen
Während andere Stoiker von ihrer „humanen“ Art redeten, wie sie mit ihren Sklaven umgingen, war Epiktet ein echter Fall von „Schicksal schlägt zu“. Sein Name? Unbekannt. Der Begriff Epictētos bedeutet „erworben“ – und genau das war er, ein Sklave, der mit einem unfassbaren Rückgrat das Leben meisterte. Epiktet sprach über seinen Besitzer Epaphrodit – und das mit einer erstaunlichen Neutralität. Klar, wir wissen, dass Epaphrodit ein richtig fieser Typ war, selbst nach römischen Maßstäben. Spätere Berichte sagen, er war gewalttätig und verdorben. Einmal verdrehte er Epiktet das Bein, und du kannst dir vorstellen, dass das keine freundliche Geste war. Wurde Epiktet bestraft, oder war es einfach sein sadistischer Spaß? Wer weiß das schon. Was wir wissen, ist, dass Epiktet ihn warnte, nicht zu weit zu gehen. Und als das Bein brach, gab es kein Wimmern, keine Tränen. Epiktet lächelte, schaute seinen Herrn an und sagte nur: „Habe ich dich nicht gewarnt?“ Klingt hart, oder? Doch Epiktet ließ sich nicht unterkriegen.
Er hinkte für den Rest seines Lebens, aber seine Einstellung? Die war unbeugsam. „Lahmheit ist ein Hindernis für das Bein“, sagte er einmal, „aber nicht für den Willen.“ Er entschied sich, seine Behinderung als körperliche Beeinträchtigung zu betrachten, nicht als Lebensbremse. Epiktet hatte die Philosophie zur Lebensweise erklärt, und er sah das Leben als Theaterstück an. „Wenn der Dramatiker will, dass du einen Krüppel spielst, dann mach das gut!“, ermunterte er die Leute. Es ist nicht dein Job, die Rolle zu wählen, aber es ist dein Job, sie gut zu spielen. Und genau das tat er. Ein Gesetz von Augustus stellte sicher, dass Sklaven nicht vor ihrem 30. Geburtstag freigelassen werden durften. Epiktet erlangte seine Freiheit erst nach dem Tod von Kaiser Nero. Danach widmete er sich ganz der Philosophie. Fast 25 Jahre lang lehrte er in Rom, bis Kaiser Domitian alle Philosophen aus der Stadt schmiss. Epiktet floh nach Nikopolis in Griechenland, wo er seine eigene Philosophieschule gründete und bis zu seinem Tod lehrte.
/// Handbüchlein der Moral (Encheiridion) von Epiktet
Ein Meisterwerk der antiken Philosophie, das auch heute noch erstaunlich relevant und hilfreich ist. Freiheit war der Hauptgewinn für Epiktet. Als Sklave hatte er die äußere Freiheit nicht, also machte er das Beste draus und suchte sie in seinem Inneren. Für ihn war die Lösung, sich von den ganzen äußeren Kram zu befreien. Im „Enchiridion“ hat er seine besten Tipps für ein geiles Leben zusammengefasst. Kurt Steinmann hat den Text aus dem Griechischen übersetzt und ihm einen modernen Twist verpasst. Es ist wie ein Kompass für alle, die die wahre Freiheit finden wollen – ganz ohne Ketten...
07 Was sind die 4 Tugenden des Stoizismus?
Hier sind die zentralen Werte der stoischen Philosophie. „Wenn du irgendwann in deinem Leben auf etwas Besseres als Mut, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Weisheit stößt“, schrieb Marcus Aurelius, „muss das in der Tat etwas Außergewöhnliches sein.“ Und das ist fast zwanzig Jahrhunderte her. Seitdem haben wir viele coole Sachen entdeckt – Autos, das Internet, Heilmittel für Krankheiten, die früher ein Todesurteil waren. Aber haben wir wirklich etwas Besseres gefunden? Glaub nicht alles, was du hörst. Es ist leicht, alte Philosophien als "Bullshit" abzutun, besonders in einer Welt, die ständig nach neuen Trends und Lösungen sucht. Aber vielleicht ist die wahre Weisheit, dass es in vielen Fällen gerade die alten Wahrheiten sind, die uns helfen können, mit den Herausforderungen des modernen Lebens besser umzugehen.
Mut
„Die Welt will wissen, ob du Eier hast. Bist du mutig?“ Die Stoiker hätten das vielleicht etwas anders formuliert. Seneca würde dir vielleicht sagen, dass er tatsächlich Mitleid mit den Menschen hat, die nie Unglück erlebt haben. „Du bist ohne Gegner durchs Leben gegangen“, würde er sagen. „Niemand kann jemals wissen, wozu du fähig bist, nicht einmal du selbst.“ Die Welt möchte wissen, in welche Schublade sie dich stecken soll, und manchmal bringt sie dich in knifflige Situationen. Sieh das nicht als Unannehmlichkeiten oder Tragödien, sondern als Chancen. Frag dich: Habe ich Eier? Bin ich mutig? Werde ich mich diesem Problem stellen oder davor weglaufen? Werde ich mich behaupten oder wie von einem Panzer überrollt werden? Lass deine Taten einen Abdruck in der Geschichte hinterlassen – und erinnere dich daran, warum Mut das Wichtigste ist:
- Konfrontation mit Herausforderungen: Der Mut, diese anzugehen, ist entscheidend, um ein erfülltes Leben zu führen. Marcus Aurelius betont, dass es die "Prüfungen" sind, die uns formen und zeigen, wozu wir fähig sind.
- Innere Freiheit: Sich seinen Ängsten zu stellen, ermöglicht es uns, innere Freiheit zu erlangen. Epiktet erklärte, dass die wahre Freiheit nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von der Fähigkeit, unsere Reaktionen und Einstellungen zu steuern.
- Ethische Entscheidungen: Wenn es darum geht, moralische und ethische Entscheidungen zu treffen, stehen wir in Situationen, in denen es einfacher ist, dem Druck der Gesellschaft zu folgen, anstatt für das einzustehen, was richtig ist.
- Wachstum und Lernen: Ohne Fehler zu machen oder neue Wege zu gehen, stagnieren wir. Seneca sagte, dass das Durchleben von Schwierigkeiten eine Möglichkeit ist, unsere Fähigkeiten zu entdecken und uns weiterzuentwickeln.
Mut besteht nicht darin, das Leben zu riskieren, sondern darin, sich dem Unvermeidlichen zu stellen!
Mut besteht nicht darin, das Leben zu riskieren, sondern darin, sich dem Unvermeidlichen zu stellen!
Mäßigkeit
Natürlich ist das Leben nicht so einfach gestrickt, dass Mut allein alles regelt. Klar, jeder wird dir sagen, dass Mut wichtig ist. Aber wir alle kennen auch diese Typen, bei denen Mut in Dummheit übergeht – die, die sich selbst und andere in den Abgrund reißen, weil sie den Bogen überspannen. Und genau hier schaltet sich Aristoteles ein. Mit seiner „Goldenen Mitte“. Er sagt, am einen Ende ist Feigheit – zu wenig Mut. Am anderen Ende ist Leichtsinn – zu viel davon. Was du brauchst, ist das gesunde Mittelmaß. Bedeutet, die Balance finden. Nicht alles übertreiben. Aristoteles hat's auf den Punkt gebracht: „Wir sind, was wir wiederholt tun.“ Es geht also nicht nur um einen Moment, sondern um eine Lebensweise, um Gewohnheiten. Tugend ist kein Ziel, sondern der Weg dahin. Epiktet fügt noch hinzu: „Fähigkeiten werden durch Handlungen bestätigt.“ Du willst etwas draufhaben? Dann mach’s zur Gewohnheit. Erfolg? Glück? Großartigkeit? Alles Routine, alles Training. Und das Gute daran? Es braucht keinen Superman-Einsatz. Nur kleine Anpassungen, kluge Systeme.
- Gleichgewicht finden: Die Stoiker glauben, dass Extremes – egal ob zu viel oder zu wenig – zu Leid und Chaos führt. Nur durch Mäßigung kannst du dich im Gleichgewicht halten und ein stabiles, erfülltes Leben führen.
- Selbstkontrolle: Statt von äußeren Versuchungen oder inneren Begierden hin- und hergerissen zu werden, gibt dir Mäßigung die Möglichkeit, das richtige Maß zu finden. Epiktet sagte, dass man nur durch die Selbstbeherrschung wahre Freiheit erreicht.
- Nachhaltigkeit: Übermaß führt zu Burnout und Mangel führt zu Frustration. Ein moderates Leben bedeutet, dass du genug hast, ohne über deine Verhältnisse zu leben oder zu wenig zu bekommen. Denk an Aristoteles "Goldene Mitte", die jeder anstreben sollte.
- Langanhaltender Erfolg: Mäßigung als Grundlage für anhaltendes Wachstum und Erfolg. Seneca erklärte, dass wahre Exzellenz eine Frage der Gewohnheit sei – und Gewohnheiten, die durch Mäßigung geformt werden, sind stabiler und nachhaltiger.
Mäßigung ist der Zustand, in dem die Seele in Einklang mit der Vernunft lebt!
Mäßigung ist der Zustand, in dem die Seele in Einklang mit der Vernunft lebt!
Gerechtigkeit
Mutig sein. Die richtige Balance finden. Klar, das sind zentrale Werte der Stoiker. Aber mal ehrlich, das Wichtigste für die Stoiker war immer, das Richtige zu tun! Nichts ist wichtiger als Gerechtigkeit. Marcus Aurelius sagte es selbst: Gerechtigkeit ist „die Quelle aller anderen Tugenden.“ Und ja, Stoiker haben sich in der Geschichte oft für Gerechtigkeit eingesetzt. Schau dir Cato an – er hat sein Leben geopfert, um die Römische Republik zu retten. Oder Thrasea und Agrippinus, die sich gegen Neros Tyrannei gestellt haben. Viele Aktivisten und Politiker haben den Stoizismus genutzt, um sich durch den Dreck des Lebens zu kämpfen.
Und vor allem, um sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Ein Stoiker glaubt verdammt fest daran, dass eine einzelne Person die Welt verändern kann. Aber das erfordert Mut, Strategie und Realismus … und Hoffnung. Es ist, als müsste man immer zwei Ideen im Kopf behalten, die sich total widersprechen. Die erste Idee ist die Akzeptanz – das Leben und die Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Klar, die Welt ist voller Ungerechtigkeiten. Aber, und das ist der Haken: Du kannst diese Ungerechtigkeiten nicht einfach akzeptieren, ohne sie zu bekämpfen. Das ist genauso wichtig.
- Das Richtige tun: Die Stoiker glauben, dass es in jeder Situation darauf ankommt, das zu tun, was richtig ist – nicht das, was am einfachsten ist oder was dir den größten Vorteil verschafft. Marcus Aurelius sagte, dass Gerechtigkeit die Grundlage aller Tugenden sei.
- Respekt vor anderen: Es bedeutet auch, andere Menschen mit Respekt und Fairness zu behandeln. Epiktet erklärte, dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind und dass wir durch Gerechtigkeit den richtigen Platz im Gefüge des Lebens finden.
- Kampf für das Gute: Die Stoiker haben immer betont, dass wahre Gerechtigkeit Mut und Beharrlichkeit erfordert. Cato zum Beispiel kämpfte sein Leben lang für die Wiederherstellung der römischen Republik – selbst als die Chancen gegen ihn standen.
- Langfristige Harmonie: Ohne Gerechtigkeit bricht das soziale Gefüge zusammen. Gerechtigkeit ist das Fundament für ein stabiles und funktionierendes Zusammenleben. Sie schafft Ordnung und sorgt dafür, dass die Welt, in der du lebst, nicht im Chaos versinkt.
Für Gerechtigkeit zu kämpfen, selbst wenn es mein Leben kostet, ist die einzige wahre Pflicht eines römischen Bürgers!
Für Gerechtigkeit zu kämpfen, selbst wenn es mein Leben kostet, ist die einzige wahre Pflicht eines römischen Bürgers!
Weisheit
Weißt du, was die entscheidenden Tugenden des Lebens sind? Mut. Mäßigung. Gerechtigkeit. Aber wann brauchst du Mut? Wie viel ist genug? Und was ist eigentlich das Richtige? Hier kommt die letzte, aber nicht weniger wichtige Tugend ins Spiel: Weisheit. Es geht ums Wissen, ums Lernen und um die Erfahrung, die du brauchst, um in dieser verrückten Welt zurechtzukommen. Die Stoiker haben Weisheit schon immer hoch geschätzt. Zeno hat mal gesagt, dass wir aus einem bestimmten Grund zwei Ohren und einen Mund haben: um mehr zuzuhören als zu reden. Und hey, wir haben zwei Augen, also sollten wir auch mehr lesen und beobachten als quatschen. Heutzutage ist es wichtiger denn je, zwischen den endlosen Informationsmengen, die dir um die Ohren fliegen, und der tatsächlichen Weisheit zu unterscheiden, die du brauchst, um ein gutes Leben zu führen.
Epiktet sagte: „Man kann nicht lernen, was man zu wissen glaubt.“ Und ja, das ist absolut wahr. Deshalb musst du nicht nur bescheidene Schüler sein, sondern auch nach großartigen Lehrern suchen. Lies ständig. Hör nicht auf zu lernen. Und achte darauf, das Signal aus dem Rauschen herauszufiltern. Es geht nicht nur darum, Informationen zu bekommen; es geht darum, die richtigen Informationen zu finden. Die Lektionen in den Meditationen, von Epiktet bis hin zu James Stockdales Erfahrungen, sind die Schlüsselfakten, die aus dem Hintergrundrauschen herausstechen und die du wirklich aufnehmen musst. Tausende Jahre brillanter Erkenntnisse stehen dir zur Verfügung. Du hast wahrscheinlich die Macht, alles zu lernen, was du willst, und das auf Knopfdruck. Also ehre die stoische Tugend der Weisheit, indem du langsamer machst, zielstrebig vorgehst und die Weisheit suchst, die du brauchst. Zwei Augen, zwei Ohren, ein Mund. Sei ein Schüler. Handeln entsprechend – und klug.
- Klarheit im Denken: Weisheit ist das Fundament, auf dem du deine Entscheidungen baust. Stoiker glauben, dass echtes Verständnis dir die Fähigkeit gibt, zwischen dem, was du kontrollieren kannst, und dem, was nicht, zu unterscheiden.
- Fähigkeit zur Selbstreflexion: Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, kannst du lernen und wachsen. Marcus Aurelius sprach oft darüber, wie wichtig es ist, sich selbst zu betrachten und ständig zu verbessern.
- Lernen und Anpassungsfähigkeit: Die Stoiker ermutigen dich, offen für neue Erfahrungen und Perspektiven zu sein. Wie Epiktet sagte: „Der Weg zur Weisheit ist voller Fragen.“ Wenn du nicht bereit bist, zu lernen und dich anzupassen, bleibst du stehen.
- Weisheit als Lebensweise: Insgesamt sehen die Stoiker Weisheit nicht nur als eine Tugend, sondern als eine Lebensweise. Sie ist das, was dich in schwierigen Zeiten leitet, und das, was dir hilft, die anderen Tugenden wie Mut, Gerechtigkeit und Mäßigung zu praktizieren.
Weisheit ist das Wissen um das, was gut und böse ist!
Weisheit ist das Wissen um das, was gut und böse ist!
08 Abschluss
Der Stoizismus ist keine einfach zu verstehende Philosophie – es ist ein kompromissloser Weg, sich dem Leben zu stellen. Es geht darum, die Realität anzunehmen, die Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann, und den Mut zu haben, sich den Herausforderungen zu stellen. Aber Mut allein reicht nicht; du brauchst auch Mäßigung, um das Gleichgewicht in deinem Leben zu halten. Gerechtigkeit bringt die ethische Dimension in dein Handeln, während Weisheit dir hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen und zwischen Lärm und Bedeutung zu unterscheiden. Die Stoiker erkannten, dass echte Freiheit von der inneren Haltung abhängt, nicht von äußeren Umständen. Du bist der Schmied deiner eigenen Realität und damit deines Schicksals.
Die Art und Weise, wie du auf die Herausforderungen des Lebens reagierst, definiert dich. Das Ziel ist nicht nur, ein besserer Mensch zu sein, sondern auch, ein besseres Leben zu führen. Wenn du in den ständigen Kampf gegen das Unrecht und die Ungerechtigkeit ziehst, musst du dich an diese Tugenden klammern. Egal, ob du durch die Worte von Marcus Aurelius, Seneca oder Epiktet inspiriert wirst, das Wesentliche bleibt: Finde deine innere Stärke, sei mutig, mäßig und gerecht und strebe nach Weisheit. In einer Welt voller Chaos und Unsicherheit wird dir diese stoische Haltung helfen, klar zu sehen und sinnvoll zu handeln. Es ist an der Zeit, die stoische Philosophie nicht nur zu lernen, sondern sie auch zu leben.
/// Dein Hindernis ist Dein Weg von Ryan Holiday
Ryan Holiday hat mit seinem Buch Das Hindernis ist der Weg im Jahr 2014 den Stoizismus wieder auf die Landkarte gesetzt. Und wenn wir ehrlich sind, hat er damit einen echten Nerv getroffen. Diese unkomplizierte, aber mächtige Lebensphilosophie hat sich zu einem weltweiten Trend entwickelt. Holiday zeigt uns, dass das Leben nicht gerade einfach ist. Es gibt immer Herausforderungen – jeden Tag. Aber hier ist der Clou: Du hast die Wahl. Du kannst entweder auf den Problemen herumkauen und dich davon aufhalten lassen oder du entscheidest dich, zu wachsen und das Beste aus der Situation zu machen. Wenn das Leben...