„Entscheidungen“

„Entscheidungen“

Hyperbolische Diskontierung: Warum du beschissene Entscheidungen triffst!

Hyperbolische Diskontierung: Warum du beschissene Entscheidungen triffst!

Hast du schon mal einen immer größer werdenden Stapel Arbeit vor dir gehabt, von dem du genau weißt, dass du ihn erledigen musst, aber aus irgendeinem Grund einfach nicht machst? Die Deadline rückt näher, dein Chef drückt dir seinen Stempel der Dringlichkeit auf die Stirn, und du stehst unter massivem Druck – alles schreit förmlich nach: „Mach es jetzt!“ Und trotzdem? Du schiebst es auf, machst Netflix an und träumst davon, wie du es morgen auf die Reihe bekommst. Willkommen, du bist einer hyperbolischen Diskontierung zum Opfer gefallen.

Was dir der Artikel bringt!

• Verbesserte Entscheidungsfindung: Der Artikel hilft dir, die psychologischen Mechanismen hinter dem Aufschieben zu verstehen und zeigt dir, wie du kurzfristige Belohnungen besser gegen langfristige Ziele abwägen kannst.
• Praktische Strategien zur Überwindung: Du lernst konkrete Techniken, wie z.B. Vorabverpflichtungen und das Aufteilen großer Ziele in kleinere Aufgaben, um deine Selbstdisziplin zu stärken und effektivere Entscheidungen zu treffen.
• Erhöhte Motivation: Durch das Bewusstsein über deine zukünftigen Herausforderungen und das Verständnis, dass auch dein zukünftiges Ich ähnliche Schwierigkeiten haben wird, kannst du dich motivieren, Aufgaben jetzt zu erledigen und langfristige Erfolge zu erzielen.

 01 Was ist eine hyperbolische Diskontierung?

Hyperbolische Diskontierung, auch als „Gegenwartsverzerrung“ bekannt, ist der fancy Begriff für unsere Fähigkeit, sofortige, kleine Belohnungen über große, zukünftige Belohnungen zu stellen. Es ist wie ein mentaler Trick, bei dem wir die Wertigkeit von Belohnungen so krass verzerren, dass die Verlockung des Sofortigen übermächtig wird. Mathematisch betrachtet folgt der „Gegenwartswert“ der zukünftigen Belohnung einer Kurve, die als „Hyperbel“ bezeichnet wird – keine Sorge, das ist nur eine schicke Art zu sagen, dass unsere Entscheidungen ziemlich beschissen sind. Hier ist ein Beispiel, das Forscher für immer festgehalten haben: Stell dir vor, du kannst heute 100 Euro bekommen oder in einer Woche 120 Euro. Was würdest du wählen? Die meisten Menschen gehen so vor:

Wie sagt man so schön: „lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ Wenn die gleiche Frage mit dem gleichen Abstand von einer Woche, aber für ein Jahr darauf gestellt wird, entscheiden wir uns überwiegend für die größere Belohnung in einem Jahr und einer Woche. Wir sind ungeduldig und lieben es, sofortige Belohnungen zu bekommen – das ist die Essenz der Gegenwartsvoreingenommenheit. Aber sobald es um langfristige Belohnungen geht, können wir plötzlich geduldig werden und auf das große Ganze warten. Die Realität ist jedoch, dass unsere täglichen Entscheidungen selten so klar oder einfach zu vergleichen sind. Angenommen, du planst einen Urlaub in ein paar Monaten. Wie entscheidest du dich dann zwischen dem schnellen Genuss von Süßigkeiten jetzt oder dem Sixpack am Strand?

 02 Sofortige Befriedigung oder langfristiges Wohl?

Viele deiner wichtigsten Entscheidungen – ob es um Gesundheit, Wohlbefinden, Finanzen oder Karriere geht – werden durch hyperbolische Diskontierung beeinflusst. Das ist ein schicker Ausdruck für das, was du eigentlich tust: Sofortige Befriedigung dem langfristigen Wohl vorzuziehen. Wenn du prokrastinierst, entscheidest du dich bewusst für den Kick, den du jetzt durch Ablenkung und Spaß bekommst, anstatt dir die Belohnung zu gönnen, die dich erwartet, wenn du endlich den Kram erledigst, den du dir vorgenommen hast. Du weißt, dass es klug wäre, Geld für deinen Ruhestand in einen 401k-Plan zu stecken. Aber stattdessen haust du lieber ordentlich Kohle für einen teuren Abend mit Freunden raus. Klar, das fühlt sich jetzt super an, aber deinem zukünftigen Ich wirst du dafür ziemlich in den Arsch treten.

 03 Warum sind wir so bescheuert?

Kognitive Verzerrungen, genau wie die Gegenwartsverzerrung, sind mentale Abkürzungen, die uns zwar helfen, schnell Entscheidungen zu treffen, aber nicht immer die besten Ergebnisse liefern. Unser Gehirn war nie dafür gemacht, super rational zu sein. Warum? Weil es einfach viel zu viele Informationen da draußen gibt, um sie alle zu verarbeiten. Also hat die Evolution uns nicht mit einem präzisen Rechner ausgestattet, sondern mit einer Art schnellen Entscheidungsmaschine. Ein Höhlenmensch hatte nicht dieselben komplexen Probleme wie wir heute. Die Höhlenfrau Annalena musste sich nie fragen, ob sie heute das Schwein grillen oder in einen „401k-Schweine-Farm“ stecken sollte, der ihr in ein paar Jahren eine fette Rendite bringt.

Olaf sein einziges Ziel war, schnell zu entscheiden, ob er das Schwein jagt oder vor dem Säbelzahntiger wegläuft. In unserer modernen Welt hat sich das aber etwas verkompliziert. Unter härteren Lebensbedingungen hatten wir keine Ahnung, ob wir den Tag überhaupt überleben würden. Deshalb hat sich unsere Spezies so entwickelt, dass wir die sofortige Option bevorzugen – die, die uns die besten Chancen bot, unsere Gene weiterzugeben. Unser Gehirn ist quasi darauf gepolt, das Greifbare im Hier und Jetzt zu wählen, anstatt auf eine potenzielle Belohnung in ferner Zukunft zu hoffen. Warum auf morgen warten, wenn du heute vielleicht schon tot bist?

 04 Also... bin ich voll am Arsch oder was?

Nein! Es gibt natürlich Möglichkeiten, wie wir besser darin werden können, gute Entscheidungen zu treffen, die langfristig sinn machen:

 05 Abschluss

Wenn du erst mal begreifst, wie die hyperbolische Diskontierung deine täglichen Entscheidungen beeinflusst und anfängst, die Kompromisse zwischen dem Jetzt und der Zukunft bewusst abzuwägen, kannst du endlich das tun, was du wirklich willst. Glaub mir, dein zukünftiges Ich wird dir dafür danken. Außerdem wirst du deine Selbstdisziplin massiv trainieren, einen stärkeren Charakter entwickeln und damit dir und allen um dich herum einen Gefallen tun! Also bleib stabil und besiege deinen Schweinehund, ende der Durchsage.