„Lesen“

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Fette Bücher – warum du mehr Bücher lesen solltest!

Fette Bücher – warum du mehr Bücher lesen solltest!

1964 schrieb der Medientheoretiker Marshall McLuhan den berühmten Satz: „Das Medium ist die Botschaft.“ Damit wollte er sagen, dass die Art und Weise, wie wir Informationen aufnehmen, oft genauso einflussreich ist, wenn nicht sogar einflussreicher, als der Inhalt der Informationen selbst. McLuhan wurde wahrscheinlich von den kulturell turbulenten 1960er Jahren und der neuen Präsenz eines Fernsehers in fast jedem Haushalt inspiriert. Er argumentierte, dass Fernsehen ein Medium sei, das beim Zuschauer eine Art gedankenlose Passivität hervorrufe und ihn besonders beeinflussbar für die Informationen oder Unterhaltung mache, denen er ausgesetzt sei. Diese Passivität führe dazu, dass der Zuschauer leichter vorherrschende Ansichten akzeptiere.

Wenn man darüber nachdenkt, wird klar, warum Fernsehen so beliebt ist. Im Vergleich zum Lesen eines Buches oder zum Musikhören erfordert es unglaublich wenig Aufwand. Es gibt einen Grund, warum Fernsehen oft als die bevorzugte Unterhaltungsform des faulen Menschen angesehen wird: Man schaltet einfach den Kanal ein und lässt sich endlos mit Bildern versorgen. Vor der Ära des Streamings war Fernsehen eine Form unmittelbarer Unterhaltung, die rund um die Uhr verfügbar war. Man saß einfach nur da und konsumierte, ohne aktiv zu wählen oder viel darüber nachzudenken. Der Inhalt war weniger darauf ausgelegt, zu informieren oder tiefgehend zu unterhalten, sondern vielmehr darauf, den Zuschauer passiv zu beschäftigen.

Es ist wenig überraschend, dass die Forschung zu den Folgen des Fernsehkonsums eher alarmierende Ergebnisse zeigt. Menschen, die viel fernsehen, sind unglücklicher, ungesünder und neigen zu einer höheren Paranoia gegenüber der Welt. Kinder, die übermäßig fernsehen, zeigen schlechtere kognitive Fähigkeiten und haben häufiger Verhaltens- und soziale Probleme. Als meine Generation noch klein war, warnten uns unsere Mütter davor, dass das viele Fernsehen unserem Gehirn schaden würde. Auch wenn diese Warnungen etwas übertrieben wirkten, hatten unsere Mütter tatsächlich einen wichtigen Punkt angesprochen.

Was dir der Artikel bringt!

• Medien beeinflussen unsere Wahrnehmung: Der Artikel erklärt, wie verschiedene Medien, wie Fernsehen und geschriebene Texte, unsere Denkweise und Wahrnehmung beeinflussen können, wobei Fernsehen oft passiv macht, während Lesen aktives Denken fördert.
• Forschung und Auswirkungen des Fernsehkonsums: Du erfährst, warum exzessiver Fernsehkonsum negative Auswirkungen auf Glück, Gesundheit und kognitive Fähigkeiten haben kann, was durch wissenschaftliche Forschung unterstützt wird.
• Die Bedeutung der Medienwahl: Der Artikel verdeutlicht, dass die bewusste Auswahl der Medien, die wir konsumieren, unsere Gedanken und Perspektiven prägt, ähnlich wie eine ausgewogene Diät unsere körperliche Gesundheit beeinflusst.

 01 Warum Lesen mehr als nur ein Zeitvertreib ist

Auf der gegenüberliegenden Seite des Spektrums „Das Medium ist die Botschaft“ steht das geschriebene Wort. Lesen bietet dir eine Vielzahl kognitiver Vorteile, die wahrscheinlich auf die Natur des Mediums selbst zurückzuführen sind. Zum Beispiel erfordert das Lesen dieses Artikels geistige Anstrengung. Im Gegensatz zum Fernsehen hört es auf, Informationen zu liefern, sobald du aufhörst, dich anzustrengen. Die Konzepte müssen interpretiert, formuliert und dann in deinem Geist visualisiert werden. Wenn ich anfange, über einen verwirrten Esel zu schreiben, der ständig versucht, Liebe mit einem leckenden Hydranten zu machen, beginnt dein Geist damit, diese verdrehte Szene in deinem Kopf zu konstruieren.

Und nicht nur erschafft dein Geist diese Szene, sondern du kannst auch bestimmen, wie sie entsteht. Ist der Esel einsam und traurig? Wird er von einem grausamen Meister zur Strafe geschlagen? Oder scheint der Hydrant irgendwie interessiert zu sein? Bevor es zu seltsam wird, möchte ich klarstellen, dass Lesen ein von Natur aus interaktives Medium ist. Die Vermittlung von Informationen hängt nicht nur davon ab, dass ich diese Worte schreibe, sondern auch davon, dass du aktiv entscheidest, sie zu lesen, zu interpretieren und darauf zu reagieren. Dieser Anstieg an mentalem kreativen Aufwand führt dann zu all möglichen positiven Ergebnissen. Lesen macht uns empathischer, verbessert unsere Aufmerksamkeitsspanne, stärkt das logische Denken und so weiter und sofort.

 02 Neue Medien: Aufmerksamkeit oder Ablenkung?

Das ist alles relevant, weil du mit dem Internet nicht nur die vollständige Kontrolle darüber hast, was du konsumierst, sondern auch über das Medium, durch das du es konsumierst. Es fällt auf, dass manche Medien, ähnlich wie das Fernsehen vor der Einführung des Streamings, darauf optimiert sind, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen und zu halten, koste es, was es wolle. Im Grunde war es schon Clickbait bevor man das Wort einführte. Aber dann gibt es Medien, wie lange Podcasts, gut geschriebene Drehbücher, einige (aber nicht alle) Videospiele usw.—die wie das Lesen sind. Sie fördern eine anhaltende Aufmerksamkeit und fordern dich mit kraftvollen neuen Konzepten oder einzigartigen Bildern heraus.

McLuhan schrieb zu einer Zeit, als die Auswahl an Medien sehr begrenzt war. Es gab nur wenige Fernsehsender und die lokale Zeitung, das war alles. Daher prägte das dominante Medium der Information und Unterhaltung weitgehend die Kultur dieser Zeit. Heute hingegen haben wir eine riesige Auswahl an Informationsmedien. Wenn du mehr über Meditation lernen möchtest, stehen dir Instagram-Stories, YouTube-Videos, Podcasts, Tweetstorms und ausführliche schriftliche Erklärungen zur Verfügung. Die Medienlandschaft ist heute wie ein üppiges Buffet, das dir viele verschiedene und sofort verfügbare Optionen bietet.

Deshalb nenne ich den Kampf um die Wahl der Medien „Die Aufmerksamkeitsdiät“ und nicht „Das Aufmerksamkeitsregime“ oder „Das Aufmerksamkeitscurriculum“ oder was auch immer. Wenn du etwas isst, erzeugt dieses Essen buchstäblich die Zellen, aus denen dein Körper besteht. Wenn du lange genug Mist frißt, wird dein Körper… nun ja, irgendwie minderwertig. Ähnlich verhält es sich, wenn du wählst, welche Medien du konsumierst: Du wählst deine zukünftigen Gedanken, Perspektiven und Meinungen. Und wenn du schlecht wählst, wirst du schlecht denken. Es ist nicht nur so, dass du bist, was du isst. Du bist alles, was du konsumierst.