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„Körpersprache“

„Körpersprache“

Wie du die Körpersprache richtig liest

Wie du die Körpersprache richtig liest


Wie wäre es, wenn du jemandem ansiehst, ob er dich wirklich mag oder dir schlecht gesinnt ist? Sieht man es einer Person an, ob sie einer Sache zugeneigt oder eher abgeneigt ist? Also die Zuneigung und Abneigung ist ja selbsterklärend und überhaupt nicht zu verkennen. Zweifelsfrei nutzen wir alle die Körpersprache, um zu kommunizieren. Sie liefert uns also eine Menge Auskunft über den aktuellen Gemütszustand des anderen und gibt uns Hinweise darauf, wie wir entsprechend reagieren können. In diesen Artikel beleuchten wir die verschiedenen Bedeutungen der Körpersprache von den Füßen bis hin zu der Geschichts-Mimik.

Was ist Körpersprache?

  • Wie du deine Arme bewegst, wie du stehst, wie du sitzt und sogar die kleinen Bewegungen deiner Augen und deines Gesichts - sie alle erzählen eine Geschichte darüber, was du im Moment denkst und fühlst.
  • Augenkontakt im Gespräch kann Selbstvertrauen zeigen, während ein Fußtippen zeigt, dass du ungeduldig oder nervös bist.
  • Jeden Moment, egal ob zu Hause, mit Freunden oder auf der Arbeit, nutzt du die Körpersprache, um dich nonverbal auszudrücken.
  • Wenn du die Körpersprache anderer lesen kannst, nimmst du Dinge wahr, die dir sonst verborgen bleiben. Du erkennst, warum sich jemand auf eine bestimmte Weise zu einer bestimmten Situation verhält.
  • Es geht nicht nur um die eine einzelne Geste, es kommt auf alle Gesten zusammen an, diese zu erkennen, hilft dir, Menschen besser zu verstehen und ist eine besondere Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren.

 01 Babys haben keine Worte

Schon als Baby nutzten wir die Körpersprache zur Kommunikation. Sie haben zwar keine Worte, aber sie können dir trotzdem sagen, ob sie glücklich, traurig, hungrig oder müde sind. Wenn wir erwachsen werden, beginnen wir, verbal zu kommunizieren, aber das bedeutet nicht, dass unser Körper keine Geschichte erzählt. Babys kommunizieren von Geburt an durch Geräusche wie Weinen, Gurren und Quietschen, aber auch durch Gesichtsausdrücke wie Augenkontakt, Lächeln, Grimassen sowie Gesten von Körper- oder Beinbewegungen, die Aufregung oder Kummer zum Ausdruck bringen, und später durch Zeigegesten.

Babys nutzen ihren Körper, um ihre Absichten, Vorlieben und ihr Unbehagen auszudrücken. Vor Aufregung oder Vorfreude mit den Beinen zu strampeln, kann auf Begeisterung oder den Wunsch hindeuten, mit der Umgebung zu interagieren. Das Ausgreifen nach Objekten oder Personen zeigt den Wunsch nach Engagement und Erkundung. Andererseits kann das Abwenden oder Vermeiden von Blickkontakt darauf hindeuten, dass eine Stimulationspause nötig ist oder man sich nach Einsamkeit sehnt. Der Gesichtsausdruck spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Emotionen und Bedürfnissen.

Babys können Freude durch Lächeln ausdrücken, Unbehagen oder Kummer durch Stirnrunzeln kommunizieren und Überraschung oder Neugier durch große Augen zeigen. Stimmlaute sind ein weiterer wichtiger Aspekt der nonverbalen Kommunikation bei Babys. Gurrende und gurgelnde Geräusche signalisieren oft Zufriedenheit oder Vergnügen, während Weinen als klares Signal für Unbehagen, Hunger oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit dient. Das durch sich wiederholende Silben gekennzeichnete Plappern hilft Babys, die Laute und Muster der Sprache zu erforschen und zu üben.


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 02 Die Vorteile wenn du Körpersprache verstehst

Wenn du weißt, wie man die Körpersprache liest, wirst du besser verstehen, was Menschen denken und fühlen. Das hilft dir, mit ihnen auf einer Ebene in Kontakt zu treten, die Worte allein niemals erreichen können, was deine Beziehungen zu Menschen verbessert oder du weißt, wem du besser aus dem Weg gehen solltest. Die Fähigkeit, die Körpersprache zu interpretieren, hilft dir außerdem, Missverständnisse zu vermeiden. Wenn du über die Worte hinaussiehst, wirst du nicht nur besser auf das reagieren, was jemand sagt, sondern auch auf das, was er in diesem Moment wirklich fühlt.

Manchmal sagen Menschen das eine, meinen aber das andere. Indem du auf die Körpersprache achtest, kannst du schnell erkennen, wenn die Worte nicht zur Stimmung passen. Dies hilft dir herauszufinden, wann du etwas tiefer in die Materie eintauchen, Unterstützung anbieten oder diese Person lieber in Ruhe lassen solltest. Körpersprache zu verstehen bedeutet auch, das du deine eigenen Signale erkennst, – bist du wirklich so offen, wie du es gerne wärst oder erzählt dein Körper eine andere Geschichte? Das Lesen deiner eigenen Körpersprache hilft dir auch Spannungs- und Stressbereiche wie hochgezogene Schultern zu erkennen, sodass du daran arbeiten kannst, dich zu entspannen.

Zitat xxxNAMExxx

Deine Miene spricht aus, was auch immer du verheimlichst.

• Seneca

 03 Wie liest du Menschen?

Beim Beobachten geht es nicht darum, zu urteilen, es geht nicht um richtig oder falsch, es geht darum, die Welt um sich herum wahrzunehmen, sich die Situation bewusst zu machen und zu interpretieren, was andere Menschen sowohl verbal als auch nonverbal kommunizieren. Beobachten heißt sehen, aber auch verstehen. Gute Beobachtungsfähigkeiten geben uns die Möglichkeit zu testen und zu bestätigen, was andere über uns denken, fühlen oder beabsichtigen. Sind sie freundlich, selbstlos und einfühlsam? Oder sind sie egoistisch, grausam, gleichgültig und apathisch? Denn wenn das der Fall ist und wir es früh genug entdecken, haben wir uns selbst vor ihnen verschont.

Aber wenn wir das nicht tun, zahlen wir den hohen Preis einer belastenden Beziehung mit jemandem, der nicht unser bestes im Interesse hat. Vielleicht ist das der Grund, warum wir in jungen Jahren so viele „Freunde“ haben und mit zunehmendem Alter weniger, dafür aber bessere. Wir sind diejenigen losgeworden, die uns ausgelaugt oder Schmerzen verursacht haben. Aufmerksam zu sein, bedeutet auch, nicht aufdringlich zu sein. Tatsächlich weiß ein guter Beobachter, dass aufdringliche Beobachtungen das Beobachtete beeinflussen! Daher muss es sowohl mit Subtilität als auch mit Absicht geschehen.

Was versuchen wir also zu deuten? Zwei Dinge: Behagen und Unbehagen. Frage dich immer: „Welche Gefühle löst diese Situation oder diese Person in mir aus?“ und umgekehrt, was löst du und dein Verhalten bei der Person dir gegenüber aus. Dein Unterbewusstsein arbeitet ständig daran, dich zu schützen, das gilt auch für alle anderen Menschen. Fang erst einmal an herauszufinden, ob die Person, die du beobachtest, sich wohl oder unwohl fühlt. Es gibt ganz deutliche Zeichen, die dir Behagen oder Unbehagen der Person signalisieren, worauf wir im Laufe des Artikels noch kommen werden.

Beim Beobachten fangen wir erstmal mit den Füßen und den Beinen an und arbeiten uns dann zum Kopf hoch, bis wir als Letztes die Mimik analysieren. Natürlich alles unauffällig, denn Menschen möchten nicht studiert werden. Einzelne Signale haben oftmals keine größere Bedeutung, also sammele mehrere Signale, um dir sicher zu sein, ob die Person sich wohl oder unwohl fühlt. Denk daran, dass das Gesagte oftmals nicht das gemeinte ist, was wir ganz einfach an der Körpersprache des anderen erkennen können. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du die Person nochmal auf diese Sache ansprechen, und du wirst bemerken, ob sich die Person bei dem Gespräch wohl oder immer unwohler fühlt, sie sozusagen ins Schwitzen bringen.


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Wie können wir die Körpersprache anderer Menschen lesen, verstehen und übersetzen? Wie können wir Vertrauen und Harmonie herstellen? Wie wirken wir souverän und überzeugend? Um andere zu verstehen, müssen wir zunächst begreifen, wie wir selbst denken und wie eng unsere Gedanken mit unseren Handlungen verknüpft sind. Erst dann, im zweiten Schritt, können wir den Blick auf unsere Mitmenschen richten, um diese zu entschlüsseln...


 04 Die Füße und Beine

Bei dem Lesen der Körpersprache werden Füße und Beine nur allzu oft vernachlässigt, obwohl diese sehr genaue Übermittler wertvoller Informationen sind – oft zuverlässiger als die Gesichtsausdrücke. Folgende Emotionen manifestieren sich durch die Füße und Beine:

  • Nervosität
  • Stress
  • Angst
  • Furcht
  • Vorsicht
  • Langeweile
  • Unruhe
  • Glück
  • Freude
  • Schmerz
  • Schüchternheit
  • Demut
  • Unbeholfenheit
  • Selbstvertrauen
  • Unterwürfigkeit
  • Depression
  • Lethargie
  • Verspieltheit
  • Sinnlichkeit

Das ist doch ziemlich viel, oder? Über Millionen von Jahren sorgte unser limbisches System dafür, dass unsere Füße und Beine sofort auf jede Bedrohung oder Sorge reagierten. Ihre Zuverlässigkeit hat zum Teil unser Überleben gesichert (siehe dir die Erkenntnisse aus dem Buch von Joe Navarro an). Schauen wir uns nun ein paar Beispiele an:

  • Jemand kommt spät in der Nacht auf uns zu, während wir am Geldautomaten stehen, unsere Beine spannen sich unbewusst an, um einen festen Stand zu haben. Unsere Füße orientieren sich an einem Fluchtweg – um uns auf die Flucht vorzubereiten, falls nötig. Auf die gleiche Weise weist unser Gehirn unsere Füße an, nicht zu nahe an den Rand eines steilen Abgrunds zu gehen, sodass wir uns nur zögernd nähern.
  • Wir überkreuzen die Beine, wenn wir gemütlich im Aufzug stehen, doch wenn Fremde hereinkommen, öffnen wir sofort die Beine, damit unsere Füße fest auf dem Boden stehen, falls wir schnell fliehen oder kämpfen müssen.
  • Wir unterhalten uns mit einem guten Freund, aber als die Zeit drängt, bemerken wir plötzlich, ohne auch nur hinzusehen, dass einer seiner Füße auf die Straße zeigt, kein Grund zu fragen – es ist Zeit zu gehen. Unsere Füße signalisieren „Ich muss gehen“, noch bevor du auf die Uhr schaust oder ankündigst, dass du gehen musst.
  • Willst du wissen, ob zwei Personen, die sich auf dem Flur unterhalten, möchten, dass du dich ihnen anschließt? Wenn sich ihre Füße nicht bewegen, um dich willkommen zu heißen, und sie sich nur an den Hüften drehen, um dich zu begrüßen, egal wie warm das Lächeln ist, gehe einfach weiter vorbei und störe sie nicht.
  • Wenn eine Beziehung schiefläuft, wird es immer weniger Fußkontakt geben. Ein Paar mag in der Öffentlichkeit Händchen halten, oder am Restauranttisch sich gegenüber sitzen, aber ihre Füße weichen einander einfach aus, weil die Gefühle abkühlen und ihre Herzchen zu Eis gefroren sind.
  • Alternativ kommt es, wenn Menschen einander mögen, zu einer zunehmenden Annäherung der Füße, die schließlich in Berührungen oder um es mal so auszudrücken, dem Balzverhalten endet.
  • Apropos Balzverhalten: Frauen drücken ihr Interesse an einem Mann oft dadurch aus, dass sie in ihrer Gegenwart mit ihrem Schuh spielen und ihn an ihren Zehen baumeln lassen. Dies ist ein Anzeichen, dass sie sich bei dem Mann gerade sehr wohlfühlt. Macht ja auch Sinn, mit baumelndem Schuh am Fuß ist es schwer, schnell zu flüchten. Sobald sie aber kein Interesse mehr an dem Mann hat oder sich in irgendeiner Weise unwohl fühlt, wird man schnell beobachten, dass ihr Fuß wieder in den Schuh geht.
  • Sogar Pokerspieler haben davon profitiert, das Fuß- und Beinverhalten im Auge zu behalten. Wenn ein Spieler ein Monsterblatt hat, verrät er dieses oft unabsichtlich, indem er fröhliche Füße zeigt (sie hüpfen auf den Fußballen auf und ab), was für alle an seinem zitternden Hemd sichtbar wird.

Die Füße spiegeln auch den Mangel an Selbstvertrauen wieder. Wenn wir weniger Selbstvertrauen haben, können wir weniger der Schwerkraft trotzen, und umgekehrt, Menschen mit großem Selbstbewusstsein wirken sehr aufrecht, weil sie der Schwerkraft entgegenstehen. Wenn uns eine schwierige oder belastende Frage gestellt wird, ziehen wir beim Sitzen plötzlich die Füße unter den Stuhl zurück, als wollten wir sie schützen, oder unsere Füße zittern oder zittern am Knöchel, was unsere nervöse Anspannung oder unseren Mangel an Selbstvertrauen verrät. Unsere Füße können sowohl Angst als auch Furcht in Echtzeit widerspiegeln, etwas, das wir manchmal mit einem Lächeln verbergen. Und jetzt hoffe ich, dass du erkennst, wie nützlich sie dabei sind, zu entschlüsseln, was Menschen denken, fürchten, wünschen oder beabsichtigen.

Zitat xxxNAMExxx

Das Wichtigste bei der Kommunikation ist, zu hören, was nicht gesagt wird.

• Peter F. Drucker

 05 Was die Schultern über uns sagen

Die Schultern sind sehr bedeutend, sie tragen unsere Kleidung, sie prägen, was andere über uns denken, sie offenbaren unsere Gesundheit und Gefühle und sie helfen uns bei der Kommunikation, doch die meisten Menschen ignorieren sie. Breite und muskulöse Schultern symbolisieren Stärke und Männlichkeit. Auch die Griechen schätzten dies besonders, wie ihre Statuen mit V-förmigen Männern zeigen. Männern mit einem V-Aussehen (breite Schultern, schmale Hüfte), werden positive Eigenschaften zugeschrieben. Hier vermitteln die Schultern Gesundheit und Vitalität, und aus evolutionärer Sicht, hätte die Auswahl von Partnern mit diesen Merkmalen biologische Vorteile. Weswegen Frauen auch wahrscheinlich eher auf Männer mit breiten Schultern stehen, anstatt auf Kleiderbügel.

Die Schultern vermitteln Vitalität, können aber auch Dominanz und Hierarchie vermitteln. Und umgekehrt, Opfer haben oftmals drei Dinge gemeinsam: gebrechlich, schwach, nicht sportlich, also zu Deutsch, schmale Schultern. Schultern helfen uns, Respekt und Ehrfurcht auszudrücken, aber sie helfen uns auch, Glück und Freude zu vermitteln. Bauchtänzerinnen bewegen ihre Schultern, ebenso wie Samba-Tänzerinnen, die Sinnlichkeit und Freude vermittelt. Tanzen auf der ganzen Welt betrifft ausnahmslos die Schultern, außer bei Riverdance, und ich muss zugeben, es sieht auch komisch aus. Was wäre der Karneval in Brasilien, ohne dass sich die Schultern rhythmisch bewegen würden, von den anderen Körperteilen mal abgesehen. Überall im Mittelmeerraum, vor allem aber in Italien, kann man Frauen beobachten, die ihre nackten Schultern rollen, um Aufmerksamkeit zu erregen und ihre sexuelle Anziehung auszudrücken.

Deprimierte Menschen erkennt man noch bevor sie den Mund öffnen, du kannst es an ihren Schultern erkennen – hängend und schwer wie Blei – und man sieht kaum eine Bewegung. Wie vorher schon erwähnt, alles, was der Gravitation nachgibt, signalisiert Schwäche, egal ob körperlicher oder geistiger Natur. Nicht umsonst heißt es, die Last der Welt auf den Schultern Tragen. Ohne es zu merken, benutzen wir jeden Tag unsere Schultern, um nonverbal zu kommunizieren, was wir denken. Wenn uns jemand etwas fragt, antworten wir und zucken manchmal mit den Schultern, oder heben sie schnell und nachdrücklich, das ist unsere Art zu signalisieren: keine Ahnung! Dieses schnelle, der Schwerkraft trotzende Verhalten verstärkt das Gesagte positiv. Wir haben größeres Vertrauen in andere, wenn wir die nonverbale Bestätigung der verbalen Botschaft sehen.

Menschen, die sich nicht sicher sind, was sie sagen, oder denen es an Selbstvertrauen mangelt, spiegelt sich in ihren Schultern wieder. Du kannst sehen, wie sich die Schultern leicht oder langsam heben. Dieses langsame Hochziehen der Schultern zeigt unterbewusst, dass das Vertrauen in das, was sie sagen, fehlt. Derjenige will dann sein Kopf wie eine Schildkröte in seinem Panzer verstecken und damit vom Erdboden verschwinden. Die Schultern werden selten wahrgenommen, und wenn wir das tun, achten wir nicht auf die Botschaften, die sie vermitteln. Wenn du also das nächste Mal Menschen beobachtest, wirf doch einmal einen genauen Blick auf die Schultern, insbesondere bei Kindern, deren Körpersprache leichter zu lesen ist, um zu sehen, was wirklich ihnen vorgeht.


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 06 Die Bedeutung des Nackens

Menschen, die unsicher, beunruhigt, verängstigt, besorgt oder nervös sind, bedecken oder berühren meist die Vorderseite ihres Halses. Das Berühren und/oder Streicheln des Nackens ist eines der wichtigsten und häufigsten beruhigenden Verhaltensweisen, die wir als Reaktion auf Stress anwenden. Manche Menschen reiben oder massieren den Nacken mit den Fingern andere streicheln die Seiten ihres Halses oder direkt unter dem Kinn über dem Adamsapfel und ziehen dabei an der fleischigen Stelle des Halses. Dieser Bereich ist reich an Nervenenden, die bei Berührung den Blutdruck senken, die Herzfrequenz senken und einen beruhigen.

Typischerweise sind Männer robuster in ihrem Beruhigungsverhalten, indem sie die Vorderseite ihres Halses (unter dem Kinn) mit der Hand fassen oder umfassen und dadurch die Nerven (insbesondere die Vagusnerv oder die Halsschlagader) des Halses stimulieren, was wiederum zu einer stärkeren Beruhigung führt, denn es verlangsamt die Herzfrequenz und wirkt dementsprechend beruhigend. Frauen beruhigen anders. Wenn Frauen zum Beispiel sich am Hals beruhigen, berühren, drehen oder spielen sie ihre Halskette, wenn sie denn eine tragen. Die andere wichtige Möglichkeit für Frauen, sich zu beruhigen, ist das berühren oder verdecken der Drosselgrube (das ist die dreieckige Einkerbung unterhalb des Kehlkopfes).

Frauen berühren diesen Teil ihres Halses, wenn sie sich gestresst, unsicher, bedroht, unwohl oder ängstlich fühlen. Bei einer schwangeren Frau beobachtet man, dass sich ihre Hand zunächst in Richtung ihres Halses bewegt, sich aber im letzten Moment zu ihrem Bauch bewegt, als wollten sie den Fötus bedecken. Beim geliebten Balz- oder Dating-Verhalten kommt es zunächst oft zu Nackenberührungen. Wenn die Frau anfängt, mit ihrer Halskette zu spielen, ist sie höchstwahrscheinlich etwas nervös oder schüchtern. Der Mann kann das Gleiche tun, indem er seinen Hals berührt oder seinen Kragen verstellt.

Wenn diese Personen sich im Umgang miteinander wohler fühlen, wirst du eine stärkere Neigung des Kopfes und damit eine stärkeres präsentieren der Halsschlagader bemerken. Tatsächlich können beide gebannt dasitzen und einander in die Augen schauen, den Kopf geneigt und den Hals entblößt. Aber sobald Beschwerden auftreten, richten sich die Hälse auf und es kommt zu mehr Nackenberührungen. Warum das Präsentieren des Halses? Weil wir unsere Halsschlagader als Zeichen – ich vertraue dir, oder ich bin nicht gefährlich präsentieren. Bei Gefahr würden wir unseren Hals wie ein Boxer zwischen den Schultern verstecken (erinnere dich an die Schildkröte), um den empfindlichen Hals zu schützen.

Zitat xxxNAMExxx

Es gibt vier Arten und nur vier Arten, auf denen wir Kontakt mit der Welt haben. Wir werden anhand dieser vier Kontakte bewertet und klassifiziert: was wir tun, wie wir aussehen, was wir sagen und wie wir es sagen.

• Dale Carnegie

 07 Körpersprache der Hände

Trotz des Erwerbs der gesprochenen Sprache im Laufe der Millionen von Jahren der Evolution ist unser Gehirn immer noch darauf programmiert, unsere Hände für die genaue Kommunikation unserer Emotionen, Gedanken und Gefühle einzusetzen. Unabhängig davon, ob Menschen sprechen oder nicht, verdienen Handgesten daher unsere Aufmerksamkeit als reichhaltige Quelle nonverbalen Verhaltens, das uns hilft, die Gedanken und Gefühle anderer zu verstehen. Es ist interessant, dass unser Gehirn den Fingern und Händen im Vergleich zum Rest des Körpers unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit schenkt. Aus welchem Grund auch immer, wir neigen dazu, uns auf die Hände zu konzentrieren und sind von ihnen fasziniert. Unsere Hände verraten viel darüber, was in unserem Kopf vorgeht. Wie wir andere berühren, hängt davon ab, was wir für sie empfinden. Eine volle Berührung mit der Handfläche ist warm und liebevoll, während eine Berührung mit den Fingerspitzen weniger Zuneigung verrät.

Wenn wir uns wohl und zufrieden fühlen, fließt Blut in die Hände und macht sie warm und geschmeidig. Durch Stress fühlen sich unsere Hände kälter und steifer an. Du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber wenn du dich stark und selbstbewusst fühlst, vergrößert sich der Raum zwischen deinen Fingern, wodurch deine Hände größer werden. Wenn du dich unsicher fühlst, verschwindet dieser Raum. Es kann auch sein, dass du bei starkem Stress deine Daumen unter die Finger steckst. Wenn du dich sicher fühlst, werden deine Daumen beim Sprechen häufiger gehoben und bei Menschen mit Selbstvertrauen, werden diese ihre Finger häufiger aufrichten (Fingerspitzen zusammen wie ein Kirchturm), aber das verschwindet, sobald sie unsicher werden. Hier ein paar Punkte, dass du die Signale der Hände besser deuten kannst:

  • Wenn jemand gestresst ist, wird er die Hände häufiger aneinander reiben (Selbstmassage oder „Beruhigung“), wobei die Häufigkeit und Kraft entsprechend der Belastung zunimmt.
  • Wenn es wirklich stressig ist, reiben Menschen ihre Hände mit ausgestreckten und ineinander verschränkten Fingern aneinander. Ein Verhalten, wenn die Dinge wirklich schlimm sind.
  • Da jede Berührung unser emotionales Zentrum beeinflusst (positiv oder negativ), ist es wichtig, wie wir uns berühren oder sogar die Hände schütteln.
  • Dein Händeschütteln sollte den Händedruck der anderen Person mit gutem Augenkontakt widerspiegeln.
  • Hände zeigen auch an, wie Menschen sich um sich selbst kümmern. Die Hände können gepflegt sein oder schmutzig sein, Nägel können manikürt sein oder schäbig aussehen.
  • Lange Nägel werden bei Männern als merkwürdig oder verweichlicht empfunden, und die meisten Menschen interpretieren das Nägelkauen als Zeichen von Angst, Nervosität oder Unsicherheit.

Unsere Hände sind also ein hervorragender Ausdruck unserer Gefühle – wenn du daran zweifelst, schau dir an, wie wir die Dinge berühren, die uns wichtig sind und die wir lieben. Beobachte umgekehrt, wie wir mit den Händen an unserer Kleidung ziehen, lüften oder sie zusammenmassieren, wenn wir leicht unsicher sind.


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 08 Die Körpersprache der Berührung

Wir alle wissen, dass Frühgeborene gestreichelt werden müssen, um ihren Kreislauf und ihr Immunsystem zu verbessern, oder weißt du das nicht? Auch wir Erwachsenen können von einer Umarmung oder einer angemessenen Berührung profitieren. Allerdings kann das Umarmen oder Berührungen von manchen als unerwünschtes Eindringen in ihre Privatsphäre angesehen oder als sexuelle Annäherungsversuche ausgelegt werden – man muss aufpassen, dass man Umarmungen nicht dort austeilt, wo sie unerwünscht sind. Dennoch sind Umarmungen und Berührungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation und sogar im Geschäftsleben wichtig. Auch ohne eine Umarmung können Menschen ihre Arme nutzen, um Wärme zu demonstrieren und so ihre Chance erhöhen, von anderen positiv gesehen zu werden. Wenn Sie sich zum ersten Mal einem Fremden nähern, versuchen Sie, Wärme zu demonstrieren, indem Sie Ihre Arme entspannt lassen, vielleicht mit deutlich sichtbaren Handflächen. Dies ist eine sehr wirkungsvolle Art, die Nachricht zu senden: „Hallo, ich meine es nicht böse.“

Es ist eine großartige Möglichkeit, die andere Person zu beruhigen und die anschließende Interaktion zu erleichtern. In Lateinamerika gehört ein Abrazo (im Wesentlichen eine kurze Umarmung) zur männlichen Kultur. Es ist eine Art zu sagen: „Ich mag dich.“ Bei der Ausführung eines Abrazo kommen die Brustkörbe zusammen und die Arme umfassen den Rücken der anderen Person. In Europa würden viele Menschen eher davor zurückschrecken und sich dabei sehr unwohl fühlen. Unsere Arme können viele Informationen über Absichten und Gefühle übermitteln. Eine der besten Möglichkeiten, eine Beziehung zu jemandem aufzubauen, besteht darin, diese Person am Arm zu berühren, irgendwo zwischen Ellbogen und Schulter. Natürlich ist es immer ratsam, die persönlichen und kulturellen Vorlieben der Person einzuschätzen. Im Allgemeinen ist die kurze Berührung ein guter Weg, um menschlichen Kontakt herzustellen und anderen mitzuteilen, dass Sie miteinander auskommen.

Zitat xxxNAMExxx

Jede innere Bewegung, Gefühle, Emotionen, Wünsche drücken sich durch unseren Körper aus.

• Samy Molcho

 09 Was die Lippen verraten

Die Lippen sind der menschliche Seismograf: Unser emotionales Selbst spiegelt sich lebhaft in den zitternden Lippen nervöser Erregung, den zusammengepressten Lippen der Besorgnis oder dem dramatischen Seitenziehen der geschürzten Lippen wider, wenn wir mit etwas überhaupt nicht einverstanden sind. Unsere Lippen übermitteln viele Informationen in dem Moment, in dem wir sie erleben, und meistens sind wir uns dessen nicht einmal bewusst, wenn wir beispielsweise einen Mundwinkel einklemmen - ein unbewusstes Zeichen der Verachtung oder sie schwellen an, wenn wir in jemandem verliebt sind.

Die Lippen sind also von unschätzbarem Wert, sie helfen dabei Gemütszustände zu erkennen. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass bei gestressten Menschen die Lippen kleiner werden oder gar verschwinden? Das sieht man oft am Flughafen, wenn Flüge gestrichen werden oder wenn man sich einen Film ansieht, der sehr angespannt ist. Lippen übermitteln viele Informationen, die oft ignoriert oder gar nicht beachtet werden. Wenn Menschen schlechte Nachrichten erhalten oder Zeuge eines schrecklichen Ereignisses werden, beginnen ihre Lippen zu verschwinden und werden sehr dünn, da es zu einer Gefäßverengung kommt. Bei extremer Belastung verschwinden sie vollständig oder werden zusammengedrückt.

In Beziehungen bemerken Paare sofort, wenn ihr Partner Probleme hat, weil sie das Anziehen oder Zusammendrücken der Lippen bemerken. Sogar Küsse werden unter Stress anders aussehen, da die Durchblutung eingeschränkt ist, was sich auf ihre Fülle, Wärme und Geschmeidigkeit auswirkt. Unsere Lippen reagieren auf die Realität des Augenblicks und vermitteln anderen präzise unsere Gefühle und Empfindungen. Da verschwindende oder zusammengedrückte Lippen universelle Verhaltensweisen sind, die vom limbischen System gesteuert werden , handelt es sich um Verhaltensweisen, auf die man sich verlassen kann und die authentisch sind. Wir wissen nicht, wie unsere Lippen aussehen und sich anfühlen, aber andere werden es bemerken. Lippenbeißen ist ebenso wie das Zusammenpressen der Lippen eine Möglichkeit, uns zu beruhigen, wenn wir gestresst sind, denn es hilft Spannungen abzubauen.

In manchen Fällen werden die Lippen von Menschen, die sich mit dem Weinen zurückhalten, zittern oder schmollen, denk mal an die Kinder - kurz bevor sie zu weinen anfangen. Auch beim ersten Date können die Lippen vor Aufregung leicht zittern, denn auch enge Nähe und intensiver Blickkontakt können das Gefühlsbarometer in die Höhe treiben. Die Lippen sind reich an Nerven und stark durchblutet und reagieren in Echtzeit auf schwankende Emotionen. Wenn Menschen also schlechte Nachrichten erhalten oder Zeuge eines schrecklichen Ereignisses werden, versteifen sich die Lippen schnell – die Muskelspannung nimmt zu und es kommt zu einer Blutverengung, bis die Lippen tatsächlich fahl aussehen.

Bei extremer Belastung werden sie fest zusammengedrückt oder in den Mund gezogen und verschwinden sogar. Lippenbeißen ist ebenso wie das Zusammenpressen der Lippen eine Möglichkeit, uns zu beruhigen, wenn wir gestresst sind. Es hilft, geringfügige und vorübergehende Spannungen zu lösen, ebenso wie wiederholtes Lippenlecken mit der Zunge. Und ja, manchmal führt uns ein trockener Mund dazu, aber in den meisten Fällen ist es eine Möglichkeit, Stress abzubauen. Apropos Stress: Beachte mal, wie oft Menschen ihre Lippen kneifen, an ihren Lippen zupfen oder an ihren Lippen ziehen, um diesen Stress abzubauen.

Soweit so unspektakulär ­- Fakt ist: die Lippen verengen sich oder verschwinden ganz, wenn der Stress groß genug ist oder uns etwas extrem stört. Anhand dieses Verhaltens können wir den Grad des Wohlbefindens und Unbehagens beurteilen, den wir bei den von uns Beobachteten wahrnehmen. Schüler, die sich auf Prüfungen vorbereiten, zeigen durch diese Verhaltensweisen ihren Stresspegel, ebenso wie Personen, die plötzlich mit unangenehmen Umständen konfrontiert werden. Das Zusammenpressen der Lippen verschwindet sofort, wenn die betreffende Person sich beruhigt hat. Wenn du also das nächste Mal den Stresspegel einer Person herausfinden willst, achte doch einfach mal auf diese Lippen. Diese können einiges über den Gemütszustand aussagen, und zwar nicht nur mit Worten.


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 10 Warum wir unser Gesicht berühren

Wir berühren, streicheln, kratzen, reiben, ziehen, zupfen, vertiefen, drücken und tun viele andere Dinge mit unserem eigenen Gesicht. Keinem anderen Bereich des Körpers wird an einem Tag so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wir tun all diese Dinge, um dem Bedürfnis unseres Gehirns nachzukommen, ruhig und in einem gesunden Gleichgewichtszustand zu bleiben, oder um einen Moment (romantisch oder anders) zu bereichern. Sobald wir als Kleinkinder aus der Phase des Daumenlutschens herausgewachsen sind, ist das Gesicht unser bevorzugtes Mittel zur Beruhigung.

Wir berühren unsere Gesichter so oft, weil der fünfte Hirnnerv unser Gesicht (Stirn, Wangen, Nase, Augen, Kiefer, Kinn) mit so vielen und empfindlichen Nervenenden durchdringt. Daher macht es aus verhaltensökonomischer Sicht im Vergleich zu jedem anderen Körperteil den sparsamsten Sinn, unser Gesicht zu berühren, um uns zu beruhigen. Mit anderen Worten: Der fünfte Hirnnerv eignet sich am besten dazu, uns schnell und effizient zu beruhigen, da er empfindsam und weitreichend ist und sich im Verhältnis zur Pons (ein Teil des Hirnstamms) sehr nahe an der entscheidenden Spitze des Hirnstamms befindet, Berührungssignale werden empfangen und sofort weitergeleitet, um bei Bedarf die Freisetzung von Neurochemikalien zu erleichtern.

Dies hilft uns zu verstehen, warum wir unser Gesicht so häufig berühren – es erklärt jedoch nicht, warum wir unsere Gesichter jedes Mal anders berühren. Du hast wahrscheinlich noch nie darüber nachgedacht, wie und wann du dein Gesicht berührst. Die Art und Weise, wie wir das tun, davon ab, was das Gehirn braucht. Wenn du ein Jucken auf deiner Wange verspürst, kratzen du daran. Ganz einfach, oder? Wie sich aber herausstellt, zwingt dich dieser Juckreiz, aus welchem Grund auch immer, unbewusst zum Handeln. Um den Juckreiz zu lindern, reicht es nicht aus, nur die Stelle zu berühren, darauf zu drücken, daran zu ziehen, sie zu reiben oder zu massieren. Wenn es juckt, empfindet das Gehirn es als wichtig und sagt daher, dass man die beste Reaktion aktivieren soll, die den Juckreiz zu lindern, und Kratzen reicht dafür aus.

Abhängig von unserer Stimmung, emotionalen Zustand, Stressniveau oder Bedürfnissen wählt das Gehirn das geeignete Arsenal aus. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wir beim Nachdenken dazu neigen, unser Kinn ganz leicht mit Zeigefinger und Daumen zu berühren? Die mit einer Vielzahl von Nerven für präzises Greifen und fühlenden Finger ermöglichen es uns, durch die Berührung des Kinns zum Denkprozess beizutragen und uns dabei zu helfen, beim Denken zu entspannen. Versuchen mal, dein Kinn entspannt nur mit der Spitze deines kleinen Fingers zu berühren. Merkst du einen Unterschied? Wahrscheinlich nicht, denn das Gehirn bevorzugt die Berührung der breiteren Fingerspitzen – insbesondere des Zeigefingers und des Daumens, wenn wir über etwas nachdenken.

Wenn wir mit einer schwierigen Situation konfrontiert sind, dann fassen wir uns nicht wie gewöhnlich an die Haut, sondern kratzen uns eher kräftig an der Wange, während wir darüber nachdenken, wie wir die Situation lösen können. Warum verändert sich die Art und Weise, wie wir uns berühren? Weil das Gehirn die Umstände einschätzt und eine intensivere Aktion einsetzt, um mit dem plötzlichen Anstieg des Stresses umzugehen. Je größer die Belastung, desto kräftiger, dynamischer wird die Berührung. Vom Ziehen am eigenen Fleisch über das Zupfen an den Lippen, das feste Zusammendrücken der Wangen bis hin zum Herabstreichen der Mundwinkel bis zum Kinn steht dem Gehirn eine Palette beruhigender Ressourcen zur Verfügung.

Wir berühren den ganzen Tag unser Gesicht, aber nicht immer auf die gleiche Weise und auch nicht an der gleichen Stelle. Die Umstände bestimmen, wo und wie wir berühren. Wir berühren oder massieren die Schläfen unserer Stirn, wenn wir Kopfschmerzen haben. Wenn uns langweilig ist, legen wir unsere Wange auf die Handfläche und ersetzen so ein bequemes Kissen. Wir tun diese Dinge, weil wir durch die Berührung dieser verschiedenen Bereiche des Gesichts eine vorübergehende Linderung der nervösen Anspannung verspüren und es uns hilft, ruhig zu bleiben. Das Verstehen dieser subtilen nonverbalen Hinweise hat potenzielle Vorteile und bedeutet, dass wir hoffentlich nutzen können, um zu erkennen, wann jemand möglicherweise verzweifelt oder entspannt ist.

Zitat xxxNAMExxx

Was jemand denkt, merkt man weniger an seinen Ansichten als an seinem Verhalten.

• Isaac Bashevis Singer

 11 Was unsere Augen verraten

Von der Feststellung, ob andere uns ihre Aufmerksamkeit schenken oder ob sie sich freuen, uns zu sehen, haben die Augen zweifellos das Sagen. Tatsächlich wird unser emotionaler Zustand oft groß in unsere Augen geschrieben. Wir können eindeutig sagen, dass Schmerz, Leid, Überschwang, Ungläubigkeit, Zweifel, Enttäuschung, Sehnsucht, Liebe, Freundlichkeit, Hass und Gleichgültigkeit sowie Angst in den Augen beobachtet werden können, noch bevor ein Wort gesprochen wird. Während die Augen, wie Shakespeare sagte, „Fenster zur Seele“ sein mögen und unsere Aufmerksamkeit verdienen, muss man wie bei allem anderen, was die Körpersprache betrifft, vorsichtig sein, was wir durch diese Fenster interpretieren.

Die Augen sind über den Sehnerv und mit unserem visuellen Kortex verbunden und empfangen im Gegensatz zu den viel langsameren Hörkanälen nonverbale Kommunikation mit Lichtgeschwindigkeit. Diese Fähigkeit hat uns einen Evolutions-/Überlebensvorteil verschafft, da wir nicht nur Bedrohungen bis zum Horizont erkennen, sondern auch das Verhalten, die Absichten und die Körpersprache der Menschen in unserer Nähe entschlüsseln können. Die Augen sehen sowohl das, was sich vor uns im Fokus befindet, als auch das, was von der Seite, aus der Peripherie, kommt.

Diese peripheren Informationen werden unbewusst vom Gehirn aufgenommen, was erklärt, warum wir vielleicht trotzdem sicher nach Hause fahren, wenn der Geist während der Fahrt in Gedanken abschweift. Irgendwie nehmen die Augen alles auf und diese Informationen gelangen, selbst wenn sie unscharf sind, in die verschiedenen Bereiche des Gehirns, damit wir überleben können. Wenn wir mit anderen kommunizieren, blicken wir möglicherweise nach unten, während wir über einen Gedanken oder ein Gefühl nachdenken, oder wir schauen in die Ferne oder in den Himmel. Es ist lediglich ein Spiegelbild unseres Gehirns, wie es Informationen verarbeitet.

Unsere Pupillen verengen sich, wenn wir Dinge sehen, die stärker fokussiert werden müssen, oder wenn wir in der Ferne etwas Bedrohliches sehen. Während sich unsere Pupillen erweitern, um mehr Licht hereinzulassen, wenn wir etwas Schönes, Attraktives oder Begehrenswertes sehen. Ebenso öffnen wir unsere Augen weit, wenn wir überrascht sind, und neigen dazu, die Augen zusammenzukneifen, wenn wir uns auf etwas konzentrieren oder es uns Sorgen macht. Die Augenhöhlen erfreuen sich daran, andere, die wir mögen, durch ein Aufblitzen der Augenbrauen (ein schnelles oder dramatisches Hochziehen der Augenbrauen – ein der Schwerkraft trotzendes Verhalten) zu sehen, das Aufregung und positive Emotionen vermittelt.

Babys lieben es, wenn wir sie anschauen, und Erwachsene lieben es auch, wenn wir von Freunden oder sogar als Kunden in einem Geschäft begrüßt werden. Es gibt anderen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Wenn wir in der Nähe von Menschen sind, die wir mögen, sind wir entspannt genug, um beim Sprechen wegschauen zu können, ohne dass wir den Blick festhalten müssen. Nicht so, wenn wir für einen Job interviewt werden und Blickkontakt obligatorisch ist. Wir berühren und reiben unsere Augenlider mehrmals am Tag, wenn wir mit Feinstaub in der Luft oder Veränderungen der Luftfeuchtigkeit zu kämpfen haben, aber auch, wenn wir plötzlich gestresst sind.

Derjenige, der gebeten wird, beim Umzug zu helfen, bedeckt seine Augen mit den Fingern und reibt sie, während er antwortet: „Ja, ich werde dir helfen“, obwohl dies zweifellos eine Unannehmlichkeit sein wird. Dieses Augenberühren, eine Form des Augenblockierungsverhaltens, offenbart authentisch, wie er sich fühlt, auch wenn er sich bereit erklärt, zu helfen. Augenblockierende Verhaltensweisen wie das Abschirmen der Augen, das Absenken der Augenlider über einen längeren Zeitraum und das Verzögern des Öffnens der Augen sind in uns so fest verankert, dass Kinder, die blind geboren werden, ihre Augen ebenfalls zudecken, wenn sie etwas hören, das ihnen nicht gefällt, nicht ihre Ohren, obwohl sie es noch nie gesehen haben.

Irgendwie helfen uns diese Verhaltensweisen, mit negativen Gedanken oder Stress umzugehen, und so bleiben sie uns erhalten. Schließlich sendet die bloße Berührung der Augäpfel durch die Augenlider Signale über den Vagusnerv an den das Gehirn, was uns hilft, uns zu beruhigen, indem unser Herzschlag verlangsamt wird. Eine erhöhte Blinzelfrequenz offenbart Stress oder Angst – manchmal intrinsisch (durch Gedanken, Ängste oder Befürchtungen) und manchmal extrinsisch verursacht, beispielsweise durch misstrauische oder aggressive Fragen oder Weigerung, Raumverletzungen, unnötige Berührungen, aggressives Starren oder die bloße Anwesenheit von Personen, die wir möglicherweise nicht mögen.


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 12 Die Gesichtsgesten

Eine Möglichkeit, Gesichtsgesten oder Verhaltensweisen zu verstehen, besteht darin, sie nach dem zu unterteilen, was sie tun. Wenn du dich auf diese fünf Bereiche konzentrierst, fällt es dir leichter, herauszufinden, wie andere wirklich fühlen oder denken:

Gesichtsgesten der Nervosität und Anspannung:

  • Gefurchte Stirn
  • Schielende Augen
  • Lippenkompression
  • Lippen, die in den Mund saugen
  • Zitternde Lippen
  • Zitterndes Kinn
  • Die Mundwinkel zucken oder ziehen merkwürdig schnell in Richtung Ohr

Gesichtsgesten der Abneigung oder Uneinigkeit:

  • Geschürzte Lippen bedeuten, dass ich es nicht mag oder widerspreche (beobachtet bei Babys schon im Alter von vier Wochen).
  • Nasenfalten (die Nase bewegt sich sehr schnell nach oben als verkürztes Zeichen des Ekels)
  • Die obere Hälfte der Lippe und die Nase ragen auf einer Seite nach oben
  • Augenrollen
  • Augenlidflattern (wird beobachtet, wenn jemand etwas sagt, mit dem wir überhaupt nicht einverstanden sind)
  • Geschlossene Augenlider öffnen sich scheinbar lange nicht wieder
  • Schielen der Augen

Es gibt eine Vielzahl von Gesichtsgesten zum Stressabbau, die sich plötzlich entwickeln oder dauerhaft werden können, um Verspannungen zu lindern. Beispiele sind:

  • Unkontrollierbares Blinseln
  • Zucken der Wange
  • Unkontrollierbares Zucken des Auges
  • Der Kiefer stößt nach vorne
  • Backenverschiebung zur Seite
  • Zungenbeißen
  • Ausreißen der Gesichtsbehaarung
  • Wiederholtes Berühren der Nase oder des Augenlids mit einem Finger

Diese Verhaltensweisen wiederholen sich nicht nur, sie können unter Stress auch an Intensität zunehmen und manchmal sehr schnell auftreten. Sich wiederholende Verhaltensweisen sind beruhigende Verhaltensweisen, weshalb wir überhaupt nervöse Ticks entwickeln. Das Gehirn profitiert von der wiederholten Muskelbewegung als eine Form der Beruhigung; es kann jedoch zur krankhaften Angewohnheit werden.

Gesten, die nur eine Gesichtshälfte betreffen, fallen in die Kategorie "Asymmetrische Gesichtsgesten":

  • Falsches Lächeln
  • Lächeln, das nur die Hälfte des Gesichts einbezieht
  • Die Person lächelt, aber die Augen schielen oder zeigen Anspannung
  • Asymmetrie gilt auch für die Diskrepanz zwischen dem, was gesagt wird, und dem, was der Körper übermittelt, wie z. B. wenn man mit zusammengebissenen Zähnen oder einem angespannten Gesicht „Ich liebe dich“ sagt.

Gesichtsgesten der Verachtung:

  • Ein Grinsen (der Mundwinkel zieht sich auf einer Seite zusammen, bildet Grübchen oder zieht in Richtung Auge oder Ohr)
  • Nase hoch, hochmütige Haltung
  • Augenrollen
  • Sieht abweisend schief
Zitat xxxNAMExxx

Die Körpersprache ist ein sehr mächtiges Werkzeug. Wir hatten die Körpersprache, bevor wir sprechen konnten, und offenbar werden 80% dessen, was man in einem Gespräch versteht, durch den Körper gelesen, nicht durch die Worte.

• Deborah Bull

 12 Abschluss

Die Körpersprache zu lesen bringt viele Vorteile mit sich, da wir das Gesagte mit dem emotionalen Zustand der Person vergleichen können, um hinter die Fassade zu schauen. Wir erkennen früher als andere, wann eine Person mehr Zuwendung oder mehr Freiraum braucht, was den anderen wirklich interessiert oder was diese eher langweilt. Zu lernen, was Körpersprache bedeutet, heißt auch etwas über sich selbst zu lernen, denn Du kannst nur andere verstehen, wenn du dich selbst verstehen kannst. Lange Rede kurzer Sinn, die Körpersprache zu kennen hilft dir besser, mit Menschen zu kommunizieren, zu erkennen, was andere im Moment beschäftigt. So kannst du leichter neue Freunde gewinnen und auch besser Einfluss nehmen.


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